<strong>Düsseldorf. Mitunter kann Vernunft ganz schön wehtun. Der aktuelle Renault Twingo ist dafür der fahrende Beweis. Markengesicht hin oder her - der Twingo ist ohne Frage modern, aber dadurch eben nur einer unter vielen. Quadratisch, praktisch und auch recht gut, so viel Ehre muss man ihm zugestehen. Der Twingo bietet im Segment der Kleinwagen zahlreichen Mitbewerbern die Stirn, kann aber nicht mehr mit Charme auftrumpfen.

Er spricht vor allem jene an, die optimale Platzverhältnisse im Inneren mit kompakten Außenmaßen verbunden wissen wollen. Seine 3,60 Meter Außenlänge dämpfen die Schrecken einer Parkplatzsuche in der Innenstadt. Der Innenraum wiederum gibt sich klassenmäßig komfortabel und großzügig. Mehr kann man von dem Franzosen nicht erwarten, der seit jeher Mutters Liebling oder der Erstwagen junger Studenten war.

Der mobile Einstieg beginnt mit 58 PS (43 kW) aus einem Zweiventil- Vierzylinder, die fürs Mithalten im Stadtverkehr völlig ausreichen. Auf der Landstraße allerdings überlegt man häufiger mal vor dem Überholen, und auch das Einspuren an der Autobahnauffahrt sollte nicht kurz vor einem herandonnernden Truck passieren. Das insgesamt gutmütige Fahrverhalten aber harmonisiert irgendwie wunderbar mit der antrainierten Defensivität.

Einen Tick vehementer geht der 76 PS (56 kW) starke Vierventiler zur Sache. Auch der 64-PS-Selbstzünder (47 kW) zeigt gern mal, was man so aus einem Tropfen Diesel herausholen kann. Richtig üppig und geradezu unvernünftig geht der 100-PS-Turbobenziner (74 kW) an den Start. Der macht als GT aus der zahmen Murmel eine rasende Knutschkugel. Die Benziner verbrennen allesamt um die fünf Liter Super.

Der Diesel hungert sich mit vier Litern über die Normdistanz. Der Renault Twingo lässt sich in den Ausstattungen Authentique, Expression, Dynamique, Initiale und als GT ordern. Die Preise beginnen bei 9 250 Euro. Das Ende markiert die Linie Initiale mit recht stolzen 14 750 Euro. Mehrere Optionspakete werten den Wagen mit Klima- und Audioanlage auf.