Teuerstes Tank-Jahr: So hält die Tankfüllung lange
Berlin (dpa/tmn) - Wie kommt man mit einer Tankfüllung möglichst weit? Wo gibt es den günstigsten Sprit? Diese Fragen dürften sich viele Autofahrer beim Anblick der Preistafeln an den Zapfstationen in jüngster Zeit gestellt haben.
Denn Kraftstoff war 2011 so teuer wie nie zuvor.
Autofahrer haben noch nie so viel fürs Tanken zahlen müssen wie in diesem Jahr. Der ADAC geht von Durchschnittspreisen von 1,52 Euro je Liter Superbenzin und 1,41 Euro für Diesel aus. Um den teuren Tankinhalt nicht zu vergeuden, sollten Fahrer vor allem ihren Fahrstil überdenken, raten Experten vom Auto Club Europa, ADAC und Verkehrsclub Deutschland. Wer alle ihre Spritspartipps berücksichtigt, kann den Verbrauch um ein Fünftel oder sogar etwas mehr senken.
Motordrehzahl: Vorausschauend fahren und eine niedrige Motordrehzahl unter 2000 Umdrehungen pro Minute erreichen - diese Kombination bietet das größte Spritsparpotenzial. Das heißt: Nach dem Anfahren zügig den zweiten Gang einlegen, bei Tempo 30 in den dritten Gang wechseln, bei 40 in den vierten und ab 50 in den höchsten Gang. Rollt der Wagen, sollte ein Gang eingelegt sein und der Fuß nicht auf der Kupplung stehen, da Autos dann meist keinen Kraftstoff verbrennen. Bei voraussichtlichen Standzeiten ab zehn Sekunden, etwa vor roten Ampeln, lohnt es sich, den Motor abzuschalten. Beim Anlassen kein Gas geben.
Luftwiderstand: Das Tempo auf Autobahnen sollte maximal 120 km/h betragen. Ab 100 km/h treibt der Luftwiderstand den Verbrauch überproportional in die Höhe. In dichtem Verkehr möglichst selten zu bremsen und wieder anzufahren, zahlt sich anschließend beim Tanken ebenfalls aus.
Reifendruck: Ein erhöhter Reifendruck von maximal 0,5 bar über den Herstellerempfehlungen bringt bei gemäßigter Fahrweise eine Spritersparnis von bis zu drei Prozent. Weitere zwei bis fünf Prozent Einsparung sind mit Leichtlaufmotoröl möglich, das bedenkenlos in Autos verwendet werden kann, die jünger als zehn Jahre sind. Unnötiger Ballast sollte aus dem Kofferraum verschwinden, denn mit dem Gewicht steigt der Spritdurst von Fahrzeugen.
Preisschwankungen: Wer die üblichen Preisschwankungen an den Tankstellen im Blick behält, kann trotz Rekordpreisen vergleichsweise günstig tanken: Je näher das Wochenende kommt, desto teurer wird der Sprit. Höchstpreise müssen in der Regel am Freitag bezahlt werden, Montag ist meist der günstigste Tag.
Discount-Tankstellen: An Discount-Tankstellen kosten Benzin und Diesel von gleicher Qualität häufig zwischen zwei und vier Cent weniger als an Markenstationen. Außerdem sind die Kraftstoffpreise in ländlichen Regionen meist niedriger als Städten oder an Autobahntankstellen, wo das Tanken am teuersten ist. Daraus ergeben sich im bundesweiten Preisvergleich Differenzen von bis zu 10 Cent.
Extratouren: Extratouren zu einer günstigen Tankstelle sind in der Regel unsinnig: Wer sich eigens auf den Weg macht, um zum Beispiel einen Preisvorteil von 3 Cent auszukosten, und 50 Liter tanken will, spart rein rechnerisch 1,50 Euro. Das entspricht ungefähr einem Liter Kraftstoff, mit dem viele Autos keine 15 Kilometer weit kommen. Berücksichtigt man noch den Fahrzeugverschleiß, rentieren sich bestenfalls 10 Kilometer Umweg, um an günstigen Sprit zu kommen.