Von Alkohol bis Schmauchspuren: Sicher ins neue Jahr fahren
Berlin (dpa/tmn) - Teurer Sprit und Selters statt Sekt: Weihnachten und Silvester sind für Autofahrer nicht immer eine schöne Bescherung. Da hilft nur: Preise vergleichen und Grundsätzen am Steuer treu bleiben.
Alle Jahre wieder das gleiche Spiel: In der Adventszeit platzen die Innenstädte aus allen Nähten. Auf den Weihnachtsmärkten führt der Glühwein Autofahrer in Versuchung. Und an Silvester kracht und zischt es auf den Straßen, dass einem Hören und Sehen vergeht. Wer auf der Fahrt Richtung 2014 ein paar Grundregeln beherzigt, kommt gut an im neuen Jahr. Worauf zu achten ist, erklären der TÜV Süd, der ADAC und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Alkohol: Wie Wasser und Öl vertragen sich bekanntlich Autofahren und Alkoholtrinken. Trotzdem gibt es immer wieder schwere Unfälle wegen Trunkenheit am Steuer, regelmäßig auch zur Weihnachtszeit. Um gar nicht erst in die Situation zu geraten, reisen Besucher von Weihnachtsmärkten am besten nicht mit dem Auto an. Und am Neujahrsmorgen sollte auch der Restalkohol nach der Feier nicht unterschätzt werden. Faustregel: Je nach körperlicher Verfassung baut der Mensch pro Stunde 0,1 bis 0,15 Promille ab.
Sprit: Regelmäßiger Aufreger für Autofahrer ist die Preisgestaltung an der Zapfsäule. Vor Ferien und Feiertagen wird für Kraftstoff gerne deutlich mehr verlangt. Dass das dieses Weihnachten auch so ist, ist nicht unwahrscheinlich, aber nach Auskünften der Automobilclubs schlechter als sonst vorherzusehen. Zum einen bewegen sich die Spritpreise demnach schon länger auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau - diese Phase könnte anhalten. Zum anderen bleibt abzuwarten, ob und wie sich die im Spätsommer gestartete Markttransparenzstelle auf die Preise zum Jahresende auswirkt.
Um möglichen Preissprüngen nach oben aus dem Weg zu gehen, sollten Autofahrer frühzeitig vor Ferienbeginn den Tank füllen. Wer zwischen Weihnachten und Silvester die Zapfpistole ansetzen muss, kann immerhin zum Spritpreisvergleich auf Smartphone-Apps wie „ADAC Spritpreise“, die „TankenApp“ der Telekom, „Mehr tanken“ oder „Clever tanken“ zurückgreifen.
Transport:Den Transport des Tannenbaums kann man noch den Händlern überlassen, wenn sie diesen Service anbieten. Geschenke dagegen besorgt man selbst. Wer den Großeinkauf vor dem Fest mit dem Auto bewältigt, beherzigt beim Einladen der Präsente am besten eine Grundregel: Schwere Gegenstände sollten im Fuß- oder Kofferraum mitfahren und nach Möglichkeit festgezurrt werden. Aber auch leichtere Taschen und Tüten gehören nicht auf die Rückbank oder die Hutablage: Bei einem Unfall können sie im Wagen umherfliegen und die Fahrzeuginsassen verletzen.
Silvesternacht:In der Nacht des 31. Dezember nehmen Autobesitzer ihren Wagen am besten aus der Schusslinie. Gut geschützt vor Böllern und Raketen steht ein Auto in einer Garage - wer keine eigene hat, sollte in ein öffentliches Parkhaus oder zumindest eine ruhige Seitenstraße jenseits von Partymeilen ausweichen. Einen gewissen Schutz vor Feuerwerkskörpern bieten auch Stellplätze unter Bäumen. Das Risiko, dass herabfallende Raketenreste Löcher in den Autolack brennen, ist übrigens gering: Wenn sie wieder am Boden ankommen, sind sie meist nicht mehr heiß.
Schadensbeseitigung:Schmauchspuren von Feuerwerkskörpern lassen sich häufig einfach abwischen oder mit Lackpolitur beseitigen. Verursachen Böller und Raketen doch einmal echte Schäden am Auto, tritt dafür die Kfz-Kaskoversicherung ein. Die Teilkasko zahlt, wenn ein Wagen durch Feuerwerk in Brand gerät. Den Vollkaskoschutz benötigen Autofahrer, wenn in einem Fall von Vandalismus die Explosionskraft eines Böllers doch einmal mehr als nur oberflächliche Spuren hinterlässt - oder die Sektflasche eines Partywütigen eine Beule im Blech. Da sich die Verursacher in der Silvesternacht oft nicht ermitteln lassen, müssen Fahrzeughalter ohne Kaskoschutz die Reparaturkosten meist selbst zahlen.
Ein Trostpflaster ist da nur, dass es sich ohnehin erst ab höheren Schadensummen lohnt, die Vollkaskoversicherung in Anspruch zu nehmen. Denn wegen der üblichen Prämienerhöhung nach einer Schadensregulierung durch den Versicherer kann es auf weniger Kosten hinauslaufen, die Reparatur gleich aus eigener Tasche zu bezahlen.