Wildunfallgefahr in Bayern am größten

Bonn (dpa/tmn) - Auf Bayerns Straßen ist das Risiko am höchsten, mit einem Reh zusammenzukrachen. Dort gab es 2010 so viele Rehwildunfälle wie in keinem anderen Bundesland. In diesen Tagen ist die Gefahr besonders groß.

44 262 Rehwildunfälle gab es im vergangenen Jahr in Bayern - das Land liegt damit bundesweit an der Spitze. Wie der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) mitteilte, kollidieren Kraftfahrer besonders häufig auch in Niedersachsen (29 201 Unfälle) und Baden-Württemberg (24 470) mit Rehen. Bundesweit war die Zahl der Rehwildunfälle laut DJV im Jahr 2010 um acht Prozent auf insgesamt 214 483 angestiegen.

In diesen Tagen ist die Unfallgefahr besonders groß: Im Juni und Juli erreicht die Paarungszeit ihren Höhepunkt und die Rehe laufen „liebesblind“ über die Straße. „Hat der Bock seine Ricke erst einmal im Visier, fahren die Hormone Achterbahn“, erläuterte DJV-Sprecher Torsten Reinwald. Der Rehbock treibe seine Verehrte auch tagsüber oft kilometerweit durch Wald, Flur und auch über Straßen. Deshalb mahnt der Verband Kraftfahrer zu besonderer Vorsicht.

Kollisionen zwischen Auto und Reh enden für die Wildtiere fast immer tödlich, stellt Reinwald fest. Für die Menschen im Auto gingen die Unfälle dagegen in der Regel glimpflich aus, meist gebe es nur Sachschäden - allerdings in beträchtlicher Höhe: Pro Jahr kommen dem DJV-Sprecher zufolge durch Wildunfälle (inklusive Wildschweine) etwa eine halbe Milliarde Euro zusammen. Bei Wildschäden zahlt für gewöhnlich die Kfz-Versicherung.