Wie genau ist der Autotacho?
Essen (dpa/tmn) - Auf den Tachometer eines Autos ist nicht zu hundert Prozent Verlass. Aber wie kommt es zu den Abweichungen? Und wofür sind sie gut? Die Experten vom TÜV Nord erklären das.
Zu den Ungenauigkeiten kommt es, weil das Fahrtempo anhand der Drehzahl der Antriebswelle oder der Räder bestimmt wird. Da sich der Tacho an einer fixen Radgröße orientiert, die Profiltiefe und der Luftdruck eines Reifens aber variieren, kommt es zu Ungenauigkeiten, erläutert der TÜV Nord. Außerdem sei jeder Tacho sicherheitshalber so eingestellt, dass er etwas mehr als die tatsächliche Geschwindigkeit anzeigt, aber niemals weniger. Die Abweichung nach oben darf maximal zehn Prozent plus 4 km/h betragen.
Die tatsächliche Höchstgeschwindigkeit eines Fahrzeugs lässt sich heute auch leicht mit Hilfe von GPS-Daten bestimmen. Dafür müssen die Signale von vier oder mehr Satelliten einwandfrei empfangen werden.
Eine aufwendige Alternative für Tests unter Laborbedingungen ist das sogenannte Peiseler-Schlepprad. Dieses genormte fünfte Rad wird hinter oder neben einem Auto montiert. Es ist mit magnetischen und optoelektronischen Sensoren ausgestattet, die die Radumdrehung messen. Die exakte Geschwindigkeit errechnet das System aus der zurückgelegten Strecke und der dafür benötigten Zeit.