Die Company Danceworks führt am 12. und 13. Februar ihr neues Stück auf Drei Tropfen Blut im Schnee: Gastspiel im Theater am Engelsgarten
Viele der Mitglieder kennen sich bereits von Kindesbeinen an: Zusammen hat man die Ballettschule besucht, erste Tanzschritte gemacht. „Danach waren wir über ganz NRW verstreut, haben uns aber 2013 wieder zusammengefunden“, erzählt Silke Nasemann.
Zunächst wurde an Wettkämpfen des ASV teilgenommen, dann entschloss man sich, einen eigenen Verein zu gründen. Als Weg in die Zukunft sollten Tanz, Kunst und Menschen miteinander verbunden werden.
„Nicht die Wettkämpfe, sondern der soziale Aspekt steht im Vordergrund, viele von uns arbeiteten zum Beispiel im Offenen Ganztag.“ Erste Proben begannen und 2018 wurde der Verein „Social Dancework“ gegründet. Willkommen sind nicht nur semiprofessionelle Tänzer. Es sollte allen eine Plattform geboten werden, die sich mit zeitgenössischem Tanz und Tanztheater beschäftigen wollen. Und das nicht nur als Zuschauer, sondern in einer aktiven Rolle, egal ob Kinder, Jugendliche, Senioren oder Menschen mit Handicap. Anfänger und Fortgeschrittene arbeiten zusammen.
Die „Company Dancework“ ist eine eigene Abteilung innerhalb des Vereins. Es ist das Ensemble für zeitgenössischen Tanz und Tanztheater. Ehrenamtliche engagieren sich, um die gemeinsame Begeisterung für das Tanztheater weiterzugeben. Auch hier findet sich eine Mischung aus Profis und Laien. Ein wichtiges Angebot waren die „Social Dance Days“ – bis die Corona-Pandemie begann. In dem zweitägigen Workshop treffen sich Menschen mit und ohne Handicap. „Hier werden Stücke vereinfacht neu zusammengestellt“, erklärt Nasemann. Eingeteilt in kleinen Gruppen werden Ausschnitte des aktuellen Programms erarbeitet. „Das Ergebnis kommt allein von den Teilnehmern. Es ist für alle sehr bereichernd“, so Nasemann, die hofft, bald wieder damit starten zu können. Die Social Dance Days enden mit einer Aufführung für Familie und Freunde.
Viele helfende Hände begleiten die Arbeit des Vereins. Kostüme, wie für das Kinderstück „Giraffe Gerda und die Dschungelparty“, werden in Eigenarbeit hergestellt. „Vielleicht können wir es in diesem Jahr noch einmal zur Aufführung bringen“, wünscht sie sich.
Zweimal wöchentlich wird momentan für das aktuelle Stück „...und es fielen drei Tropfen Blut in den Schnee...“ geprobt. Frei nach dem Märchen Schneewittchen zeigt die Company Dancework einen Tanztheaterabend für Erwachsene. Das Märchen wurde in Einzelteile zerlegt und neu zusammengesetzt. Die Adaption beschäftigt sich auch mit der Brutalität und Gewalt im Märchen. Bereits 2020 stand das Stück auf dem Spielplan, wurde dann aber wegen der Pandemie verschoben. „Die sieben Zwerge stehen für sieben psychische Neurosen des Menschen“, verrät Nasemann. Der Spiegel, ein wichtiges Element im Geschehen, erscheint hier auch symbolisch. Wie sieht man sich selbst im Spiegel, wer ist überhaupt unser Spiegel? Ist man ein Individuum oder haben wir auf die eine oder andere Art mal mehr und mal weniger psychische Störungen? Ist Anderssein sympathisch oder verrückt? Fragen über Fragen, die einen interessanten Theaterabend vermuten lassen.
Premiere am Samstag, 12. Februar, um 19.30 Uhr im Theater am Engelsgarten. Eine weitere Aufführung ist am Sonntag, 13. Februar, um 18 Uhr. Tickets ab 15 Euro über die Wuppertaler Bühnen.