Holding: Menke sagt ab, Geisel ist sauer auf Politiker

Massive Kritik aus der Politik hat den Manager offenbar schon vorab zermürbt. Geisel bedauert den Rückzieher und kritisiert „parteipolitische Spielchen“ im Rathaus – und sucht nun einen neuen Kandidaten.

Norbert Menke hat OB Geisel abgesagt.

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Am Freitag erst hatte OB Thomas Geisel ihn als neuen Geschäftsführer der Holding für die städtischen Beteiligungen vorgestellt. Doch jetzt hat Norbert Menke von sich aus zurückgezogen. Der 56-jährige Manager zog damit die Konsequenz aus dem massiven politischen Widerstand, der ihm von Anfang an aus dem Rathaus entgegenschlug. In der öffentlichen Diskussion der letzten Tage hätten sachliche Argumente leider keine Rolle gespielt, ebenso wenig Qualifikation und Erfahrung, beklagt Menke in einer städtischen Pressemitteilung.

 Nicht nur CDU und Linke, auch Grüne und FDP hatten scharfe Kritik an der von Geisel betriebenen Berufung Menkes geübt. Geisel zeigte sich gegenüber der WZ enttäuscht über den Verzicht Menkes – und entsetzt über die „parteipolitischen Spielchen“. Dies sei das Ergebnis eines teils unverantwortlichen und unredlichen Umgangs mit dem Kandidaten wie auch mit der angestrebten Lösung der Beteiligungsverwaltung – „geäußert von Personen, die nie ein Wort mit Herrn Menke gewechselt haben“, so Geisel. Weder die Grünen noch die FDP hätten Menke kennengelernt und offenkundig auch nie ein Interesse daran gehabt. Geisel kritisiert: „Das ist kein zivilisierter Umgang.“

Menke, der zuletzt in fast gleicher Funktion in Leipzig gewirkt hatte, sollte die 108 Beteiligungen von der Rheinbahn über den Flughafen bis zur Bädgergesellschaft koordinieren. Dabei gehe es um riesige Vermögenswerte, die die Stadt im Namen der Bürger treuhänderisch noch besser als bisher verwalten müsse, so Geisel.

Zugleich kündigt er an, einen neuen Kandidaten zu suchen. Denn es bleibe dabei, dass die Beteiligungsführung bei seinem Büro und nicht mehr bei der Kämmerei liegen werde.