Nostalgie in Jüchen Rund 800 Oldtimer auf dem Weg zu den Classic Days

Rhein-Kreis. · Das Oldtimer-Festival am Schloss Dyck begann am Freitagmorgen mit einer Oldtimerrallye.

Dieser Datsun im Rallye-Trimm war einer der ersten Gäste am Schloss.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Die Zeitreise am Dycker Schloss hat wieder begonnen: Am frühen Freitagmittag machte sich der Tross der Classic-Days-Prolog-Rallye auf die Reise durch den Rhein-Kreis Neuss. Eine bunte Mischung von Oldtimern der 1930er bis 1980er Jahre machte damit außerhalb des Schlossgeländes klar: Die Classic Days haben wieder begonnen.

Der Freitag ist der große Anreisetag der rund 800 Oldtimer, weshalb es an diesem Tag noch etwas ruhiger am Schloss zugeht. Mancher Wagen wird erst am Mittag vom Anhänger gerollt oder versteckt sich noch unter eine Schutzhaube. Und trotzdem ist der Freitag, der seit vielen der inzwischen 14 Ausgaben der Classic Days auch den Besuchern offen steht, zum Geheimtipp geworden. Nicht nur wegen des geringeren Eintrittspreises, sondern weil es einfacher ist, mit den Besitzern der Oldtimer und mit den prominenten Besuchern ins Gespräch zu kommen.

Einer von ihnen zeigte sich am Freitagmittag erstmals dem Publikum. Arturo Merzario, ehemaliger Formel-1-Rennfahrer und bekannt vor allem dadurch, dass er 1976 Niki Lauda bei dessen Feuerunfall das Leben rettete, ist als Vertreter von Alfa Romeo am Schloss und soll am Samstag Rennwagen der Traditionsmarke auf dem Rundkurs bewegen. Der Italiener ist nicht das erste Mal in Jüchen. Vor zwei Jahren kam er erstmals zum Schloss, um mit einen historischen Formel-1-Ferrari mehrere Runden zu drehen. Merzario tat dies in Erinnerung an den 1961 tödlich verunglückten Wolfgang Berghe von Trips, zu dessen Ehren die Classic Days auch den Untertitel „Trips Memorial“ tragen. Der Graf war, ehe er 1961 beim Großen Preis von Italien starb, auf dem Weg, erster deutscher Formel-1-Weltmeister zu werden. Diese Ehre wurde dann erst 33 Jahre später einem anderen Kerpener, nämlich Michael Schumacher, zuteil. Aus dieser jüngeren Motorsportgeschichte bekommen die Zuschauer am heutigen Samstag und Sonntag neben Vorkriegs-Rennwagen auch einiges geboten, denn Audi, Ford und Mercedes-Benz lassen auf dem Rundkurs die DTM der 1980er und 1990er Jahre wieder lebendig werden. Dazu gibt es aus der Volkswagen-Autostadt Einlagen mit Rallye-Fahrzeugen der Konzernmarken Skoda, Audi und Seat. Und selbst in die Gegenwart wird mit Volkswagen gereist: Die Wolfsburger präsentieren am Schloss Dyck ihren elektrobetriebenen Rekordwagen ID.R und den Hybrid-Rennwagen Porsche 919.

Der Jüchener Park-and-Ride Platz, von wo aus der Shuttle-Bus gratis zum Schloss fährt, ist nicht, wie berichtet, bei Polo ausgeschildert, sondern an der Neusser Straße. Wir bitten um Entschuldigung.