Deutscher Buchpreis: Die letzten sechs Kandidaten

Damit ist die Endrunde um den Sieger eingeläutet.

Frankfurt. Ingo Schulze, Uwe Tellkamp, Dietmar Dath, Sherko Fatah, Iris Hanika und Rolf Lappert stehen auf der "Shortlist" für den Deutschen Buchpreis. Die Liste vertrete "keine einheitliche thematische oder stilistische Linie", sagte Jury-Sprecher Rainer Moritz in Frankfurt. Sie zeige vielmehr die reichhaltige Bandbreite deutschsprachiger Romanliteratur aus dem Jahr 2008. Die Nominierten (zwischen 39 und 49 Jahren) gehören zur mittleren Generation der Gegenwartsautoren.

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Die Titel müssen zwischen Oktober 2007 und September 2008 erschienen sein. Die Preisverleihung findet am 13. Oktober zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse statt. Der Sieger erhält 25 000 Euro, die fünf Finalisten jeweils 2500 Euro.

Die sieben Jurymitglieder hätten insgesamt 161 Titel gesichtet und "mit Engagement und großer Leidenschaft" um die Liste gerungen, berichtete der Jury-Sprecher. "Es wurde diskutiert, geworben, verworfen und verteidigt - in einer höchst anregenden, konstruktiven Art und Weise, ganz wie es sich für eine offene literaturkritische Auseinandersetzung gehört."

In der Endrunde sind zwei Titel, die ein Porträt der Gesellschaft in der untergehenden DDR zeichnen: Tellkamps (39) "Der Turm" (Suhrkamp) und Schulzes (45) "Adam und Evelyn" (Berlin Verlag). In Daths (Jahrgang 1970) "Die Abschaffung der Arten" (Suhrkamp) sprechen und handeln nach dem Untergang unserer Welt die Tiere.

In Fatahs (43) "Das dunkle Schiff" (Jung und Jung) flieht ein ehemaliger Gotteskrieger vom Irak nach Deutschland. Lappert (49) hat mit "Nach Hause schwimmen" (Hanser) einen Roman über das Erwachsenwerden geschrieben. Hanikas (45) "Treffen sich zwei" (Droschl) ist der einzige Liebesroman auf der Finalisten-Liste.

"Ihre Werke prägen die Diskussion über die aktuelle deutschsprachige Literatur in diesem Herbst bei Lesern, Kritikern, Verlegern und Buchhändlern - eine Diskussion, die gerade auch in der ausländischen Literatur- und Verlagsszene durch den Deutschen Buchpreis wieder intensiver geworden ist", sagte Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und Vorsitzender der Akademie Deutscher Buchpreis.

Im September und Oktober organisieren die Goethe-Institute "Blinddate-Lesungen" in Buchhandlungen in Köln, Kiel, München, Rom und Antwerpen. "Welcher Autor in welcher Buchhandlung liest, bleibt bis zuletzt eine Überraschung", berichtete der Börsenverein.