Das Schauspielhaus Köln ist das „beste Theater“ in NRW

Das Schauspiel Köln unter Leitung von Karin Beier ist nach Meinung namhafter Theaterkritiker aus Nordrhein- Westfalen das „Theater der Saison“.

Düsseldorf/Köln. Das ergab eine Umfrage der „Welt am Sonntag“ (WamS), diezum sechsten Mal Bühnenkritiker zu den Leistungen der Theaterhäuser in NRWbefragt hatte. Von den acht Journalisten stimmten sieben für das Kölner Haus,das damit den Vorjahressieger, das Schauspiel Essen, von Platz eins verdrängte.

Das Düsseldorfer Schauspielhaus, das vergangenes Jahr mehrfach die schlechteBewertung „Zitrone des Jahres“ erhielt, schnitt dieses Mal laut „WamS“ kaumbesser ab.

Immerhin wurde aber mehrfach die Düsseldorfer Shakespeare-Inszenierung „Was Ihr wollt“ unter der Regie von Jürgen Gosch gelobt. Außerdemwurden Schauspieler wie Markus Scheumann, schon 2007 „bester Schauspieler“, voneinigen der Kritiker mit Lorbeeren bedacht.

Trotzdem hatte das Theater derLandeshauptstadt ebenso wie die anderen NRW-Spielstätten kaum eine Chance gegenKöln: Das Haus und seine Schauspieler hatten in beinahe allen Kategorien dieNase vorn. So wählten die Kritiker Karin Beiers eigene Inszenierung vonGrillparzers „Das goldene Vlies“ zur „besten Inszenierung eines Stücks vor1945“.

Den Rang „beste Schauspielerin“ erreichte Patrycia Ziolkowska fürKöln. Die 1979 geborene Schauspielerin ist unter anderem auch aus Fatih AkinsKinofilm „Auf der anderen Seite“ bekannt. Auf Kölns Bühnen glänzte sie in denStücken „Das goldene Vlies“ und in „Die Nibelungen“, ebenfalls eine Inszenierungvon Intendantin Beier.

Gut schnitt aber auch das Schauspiel Essen ab:Nach Kritikermeinung war die Inszenierung „Stunde Null Vol. 1-3“ von Nuran DavidCalis - übrigens eine Kooperation mit dem Kölner Schauspiel - eine der bestenInszenierungen „nach 1945“.

Gleiches galt auch für „Blütenträume“ unter derRegie von Anselm Weber. Drei Kritiker gaben dem Essener Theater auch im Bereich„Theater der Saison“ Punkte. Die Ruhrtriennale wurde bei den Inszenierungengelobt. Das Schauspiel Bonn zum Beispiel wurde gar nicht beachtet.

DieBewertung „Zitrone des Jahres“ ging an das Verlagshaus Burda für die Verleihungdes „Bambi für Courage“ an den US-Schauspieler Tom Cruise, der Scientologyangehört.

Auch an ein Kölner Stück wurde mit der zweifelhaften Auszeichnungbedacht: Feridun Zaimoglus und Günter Senkels Uraufführung „Schattenstimmen“. Ander Umfrage hatten Kritiker von Tageszeitungen, Rundfunk und Magazinenteilgenommen.