Fast 1000 Drehtage in NRW
Die Filmstiftung NRW förderte 117 Filme mit 31 Millionen Euro.
Düsseldorf. Fast 1000 Drehtage konnte das Filmland NRW in diesem Jahr verbuchen: Diesen Rekord verkündete die Filmstiftung gestern. Damit konnte die Zahl im Gegensatz zum Vorjahr um 20 Prozent gesteigert werden - und das trotz gleich gebliebener Fördersumme. "Wir sind am oberen Ende dessen, was möglich ist", sagte Michael Schmid-Ospach, Geschäftsführer der Filmstiftung.
Insgesamt 117 Filme konnten sich über Fördergeld in Höhe von 31,4 Millionen Euro freuen. 56 Millionen Euro wurden von den Filmfirmen in NRW wieder ausgegeben. So belief sich der sogenannte NRW-Effekt auf 192 Prozent: Eigentlich muss für jeden Euro nur 1,50 Euro zwischen Rhein und Weser ausgegeben werden. 1,3 Millionen Euro flossen aus erfolgreichen Produktionen des Vorjahrs wie "Barfuss" und "Rennschwein Rudi Rüssel2" wieder zurück in die Kassen der Filmstiftung.
Für viele Filmschaffende ist das Fördergeld erst einmal ein Anreiz, um in NRW zu arbeiten. Doch viele seien danach von den Qualitäten des Filmlandes NRW überzeugt, wie etwa Lars von Trier, der laut Schmid-Ospach weges des Geldes gekommen sei und anschließend geblieben, "wegen der guten Betreuung". Von Trier drehte in diesem Jahr seinen Film "Antichrist" im Bergischen Land und in der Eifel.
Von Trier ist einer von vielen prominenten Filmemachern, die in diesem Jahr in NRW gearbeitet haben. Auch an Stars mangelte es nicht: Michelle Pfeiffer, Willem Dafoe, Charlotte Gainsbourg und Michel Piccoli standen in NRW vor der Kamera. Kate Winslet und Ralph Fiennes sind die Stars aus "Der Vorleser", der teilweise mitten in Köln gedreht wurde und bei der kommenden Berlinale seine Uraufführung erlebt.
Die Krise sei in der Filmwirtschaft noch nicht zu spüren, sagte Schmid-Ospach. Auch den Kinos gehe es hierzulande im Bundesvergleich relativ gut. Die NRW-Programmkinos verzeichnen sogar ein Besucherplus von 5 Prozent. 4,5 Millionen Besucher kauften sich im Jahr 2008 eine Kinokarte für einen von der Filmstiftung NRW geförderten Film. Erfolgreichster Film für die Filmförderer aus Düsseldorf war "Krabat" von Marco Kreuzpaintner mit 1,3 Millionen Besucher, gefolgt von "Freche Mädchen" (1 Million Besucher) und "Kleiner Dodo" (543 000), was zeigt, dass besonders das Kinder- und Jugendsegment gut angenommen wird.