Rambert Dance Company: Auch mit 82 Jahren noch jung und dynamisch
Die Rambert Dance Company gibt eines ihrer seltenen deutschen Gastspiele in NRW.
London. Mit 82 Jahren macht sie immer noch ganz schön was her. Ihr Alter sieht man ihr nicht an: die Rambert Dance Company.
Sie gehört zu den ältesten Tanzcompagnien der Welt, aber ihre jungen und athletischen Tänzer beweisen, wie lebendig und aktuell ihr Tanz heute nach wie vor ist.
Bei ihrem Frühjahrsgastspiel im Londoner Sadler’s Wells Theater, einem Zentrum des zeitgenössischen Tanzes in England, jubeln die Zuschauer lang anhaltend.
Und das, obwohl sich die Rambert Dance Company gerade hier gegen Konkurrenz aus der ganzen Welt behaupten muss.
Im Juli gastiert die Company erstmalig in der Kölner Philharmonie und zeigt als Deutschland-Premiere eine ihrer neuen Choreografien: "Scribblings", das im Februar 2008 uraufgeführt wurde.
Choreografiert wurde das Stück von dem Amerikaner Doug Varone. Er arbeitete mit dem Komponisten John Adams, dem Designer Jon Bausor und dem Licht Designer Mark Henderson zusammen.
Die Kooperation mehrerer gleichberechtigter Kreativer von Anfang an ist Teil des Konzepts der Rambert Dance Company. Eine überdimensionale Lampe baumelt bei diesem Stück über der Bühne.
In ihrem Lichtkegel vollführen die Tänzer kindliche Körperspiele. Bei einem innigen Pas-de-Deux biegen sich eine Frau und ein Mann zurecht, wie es dem anderen gerade passt.
Drei Choreografien kommen an diesem Abend zur Aufführung, auch das Teil des Konzepts. "Bei uns gibt es immer drei Gänge, wie bei einem guten Essen", erklärt Marc Baldwin, seit sechs Jahren künstlerischer Leiter der Company mit 22 Tänzern aus aller Welt mit dem Markenzeichen: athletische Körper und technische Perfektion.
Darauf legt der schon mehrfach als Choreograf ausgezeichnete Baldwin großen Wert.
Sie ermöglichen der Company, ein mit neun Stücken relativ großes Repertoire zu pflegen und zusätzlich noch pro Jahr zwei neue Choreografien einzustudieren.
Damit touren sie durch Großbritannien, aber bestreiten auch Gastspiele in Übersee. Und tragen den Namen der Company in die ganze Welt. Die Gründerin Mary Rambert (1888 - 1982) war selbst eine Reisende in Sachen Tanz.
Sie wurde als Tochter einer Russin und eines polnisch-jüdischen Vaters in Warschau geboren. Über Paris kam sie nach England, wo sie als Tanzpionierin 1926 ihre eigene Company gründete.
Heute zählt die Truppe zu den bedeutendsten britischen Vertretern des zeitgenössischen Tanzes.
In Köln gastiert die Modern-Dance-Truppe vom 22. bis 27.Juli im Rahmen des Kölner Sommerfestivals, das ab Anfang Juli ungewöhnliche Produktionen aus ganz Europa in die Kölner Philharmonie bringt.
Dort wird die Rambert Dance Company neben dem Stück "Scribblings" noch "Swansong" (Choreografie: Christopher Bruce) und "Constant Speed" (Choreografie: Mark Baldwin) zeigen.