Ruhrfestspiele: August Diehl spielt Theater

Bei den Festspielen in Recklinghausen ist der Schauspieler in "Ein Mond für die Beladenen" zu sehen. Besonders der dritte Akt des Stücks ist überzeugend.

Recklinghausen. Ein Wiedersehen mit August Diehl gibt es momentan nicht nur im Kino ("Freischwimmer"), sondern auch auf dem Theater. Er spielt bei den Ruhrfestspielen unter der Regie von Frank Hoffmann in Eugene O’Neills Seelendrama "Ein Mond für die Beladenen". Wie einer, der "hinter seinem eigenen Sarg herläuft", nähert sich Diehl als Jim Tyrone der Farm der Hogans.

Karl Kneidls ansprechendes Bühnenbild zeigt sie als von der Welt abgetrennte Müllhalde. Nur die Strommasten verbinden diesen toten Ort noch mit dem Leben. Eine einzige Mondnacht führt den verlorenen Säufer Jim mit Farmerstochter Josie (Julia Malik) zusammen.

Sie gestehen sich ihre Liebe, doch der unerbittliche Mond beleuchtet die Abgründe seiner Seele, zu der niemand mehr vordringen kann.

Vor allem dieser dritte Akt gelingt dem Festivalchef dicht und mitreißend, während der Anfang des mehr als zweistündigen Theaterabends sich etwas dehnt und die Schauspieler erst in ihre Rollen finden müssen. Als Farmer Phil ist übrigens Hans Diehl zu ehen, Vater von August.