Action: "Die Transformers" - Kinder des Plastikzeitalters

Die Transformers sind als Spielzeug Kult. Nun kommen sie als knallige Materialschlacht in die Kinos. Ein Film für das immerwährende Kind im Manne.

Düsseldorf. Seit Mitte der 80er ist die Unterhaltungsindustrie um eine Erkenntnis reicher: Auch Autos lassen sich in Gut und Böse unterscheiden. Und, was noch viel wichtiger ist, man kann mit ihnen sprechen! Moment, mag sich mancher Alt-Hippie jetzt denken. Seit Mitte der 80er? Mercedes sind doch schon immer die Bösen gefahren, während sich die Guten mit der Ente abgaben. Und gesprochen wurde auch mit den Boliden, auf Imperialisten- wie auf Klassenkampfseite.

Und wie immer, wenn es ordentlich krachen soll, greift er sich Regisseur Michael Bay, den ausgewiesenen Experten für pyrotechnisch durchsetzten Stumpfsinn mit hohem Unterhaltungspotenzial, aber geringer Nachhaltigkeit. Da weiß man von vornherein, dass die ausbaufähigen Pole Gut und Böse, die auch das Handeln der "Transformers" bestimmen, lediglich als leblose Versatzstücke im Dienste einer reibungslosen Marketingmaschinerie fungieren.

Immerhin hat man aber auch keine falschen Erwartungen, dass sich zwischen der blitzenden Blechlawine überraschender Tiefgang verstecken könnte. Der würde Sam Witwicky (Shia LeBeouf) auch gar nicht gut stehen. Als Teenager im letzten Highschooljahr ist er dem Alter entwichen, in dem man noch mit Plastikrobotern spielt, sein Interesse für Autos allerdings hat er nicht verloren.

Deswegen schenkt ihm sein Vater zum bestandenen Führerschein einen gebrauchten Camaro. Der wiederum hat ein bemerkenswertes Eigenleben, was auch durchaus Sinn macht. Denn als Späher der Autobots, also der guten Transformers, sucht Bumblebee, so der Name des Gefährts im robotisierten Zustand, nach den Überresten Megatrons, dem Anführer der Deceptions. Und das sind wiederum - richtig geraten - die bösen Transformers.

Sie planen die Machtübernahme im gesamten Universum. Und an der Grundsteinlegung dieses perfiden Planes ist Sams Großvater nicht ganz unschuldig. Bis hierhin alles klar? Wenn nicht, auch egal! Die "Transformers" sind schließlich kein Autorenkino, sondern ein optisch perfekt gesteuertes Spielzeugspektakel, in dem die Schauspieler endgültig zum stichwortgebenden Zierrat der Computeranimationen degradiert sind.