Galaktische Abenteuer mit den Zauberfeen

Der „Winx Club“, der als Serie auf Super RTL erfolgreich ist, macht als 90-minütiger Film wesentlich weniger Spaß.

Düsseldorf. Zauberwelten haben schon seit Jahren Konjunktur. Ob in Harry Potters Hogwarts-Schule oder im Königreich Narnia, die Welt von Magiern, Elfen und anderen Fabelwesen begeistert besonders junge Zuschauer in Scharen. Dabei waren die Geschichten von Gut gegen Böse bisweilen ziemlich komplex und stellenweise fast schon brutal. Der Animationsfilm "Winx Club - Das Geheimnis vom Verlorenen Königreich" erzählt eine fantasievolle Abenteuergeschichte ohne doppelten Boden und ohne blutige Gewaltszenen. Die geradlinige Handlung von einer stets harmonischen Freundesgruppe dürfte in ihrer farbenfrohen Gestaltung besonders jüngeren Fantasy-Fans gefallen. Jeanette Biedermann spricht die Stimme der Hauptfigur Bloom.

Die "Winx Club"-Serie ist der jüngeren Generation aus dem Fernsehen bekannt. In Deutschland verfolgen den Angaben zufolge etwa 1,7Millionen Zuschauer die Episoden regelmäßig. Darin büchsen sechs Zauberfeen immer wieder aus der Schule aus und stürzen sich in galaktische Abenteuer.

Der Kinofilm erzählt nun von der Zeit nach der Schule. Die Eltern der Zauberfee Bloom sind kurz nach ihrer Geburt in den Kampf gegen böse Hexen gezogen und seither nicht zurückgekehrt. Nach dem Schulabschluss macht sich Bloom endlich auf, um nach den Verschollenen zu suchen. Ihre besten Freundinnen und eine Schar männlicher Verehrer folgen ihr dabei.

An der italienischen Produktion sollen 400 Zeichner, Grafiker und andere Animationsspezialisten mitgearbeitet haben. Dennoch reichte es nicht für den neuesten Stand an Animations-Design à la "Shrek". Die Bilder wirken eher der Computerspielwelt entsprungen.

Der Wechsel von den üblichen halbstündigen Episoden auf 90-Minuten-Kinoformat ist dem Werk anzumerken. Regisseur Ignio Straffi hätte die Handlung dichter und wesentlich kürzer erzählen können. Er inszeniert das Geschehen etwas überfürsorglich kinderkompatibel. Die Dialoge sind simpel, die Bilder in grellen Farben mit viel pink gehalten. Einen inneren Spannungsbogen gibt es nicht, größere Probleme müssen die Helden nie überwinden. Stets besiegen Bloom oder ihr Prinz Sky die bösen Mächte, und alle Welt liegt sich in den Armen. Zwei pelzige Tierchen erhöhen den Niedlichkeits-Faktor und befriedigen so direkt das Kuschel-Bedürfnis der jungen Zuschauer. Für die "Winx"-Macher ist das bares Geld: Seit 2004 wurden laut Pressetext weltweit "Winx"-Produkte für 1,5 Milliarden Euro verkauft.

Wertung: nnnnn