Komödie: Nachhilfe fürs Küssen gesucht

„Frontalknutschen“ bietet originelle Unterhaltung, allerdings mit einigen Längen.

Ein Zungenkuss darf sich nicht wie der Schleudergang einer Waschmaschine anfühlen: Das ist die erste Liebeslektion für die 14-Jährige Georgia in der Teenager-Komödie "Frontalknutschen". Im Film um verliebte Jugendliche von der britischen Regisseurin Gurinder Chadha ("Kick it like Beckham") ist der Titel Programm - es wird geknutscht, was das Zeug hält. Das sorgt für reichlich Verwirrung bei den Protagonisten und für jede Menge Lacher beim Zuschauer.

Der Film nach der gleichnamigen Romanserie von Louise Rennison lebt von seiner Situationskomik: Großartig grotesk ist etwa der Auftritt von Liam Hess als schleimiger "Kusstrainer" Peter Dyer, der sich mit "ein Mann, ein Mythos" vorstellt, seine 30-minütige Knutschlektion mit der Stoppuhr misst und sich vorher eine Ladung Mundwasser genehmigt. Er bringt seiner Mitschülerin Georgia bei, nicht "wie eine Eidechse" zu küssen und beim Züngeln dem "Waschmaschinensyndrom" vorzubeugen.

Die Geschichte ist dabei fast nebensächlich und wirkt nahezu beliebig. Georgia (Georgia Groome) kämpft mit den typischen Problemen der Pubertät: Sie ist unzufrieden mit ihrer Nase und rätselt über den Sinn von BH-Einlagen und Stringtangas. Nebenbei versucht sie gemeinsam mit den anderen Mädchen aus ihrer Clique, den Geheimnissen der Liebe auf die Spur zu kommen.

Als dann plötzlich mit dem gut aussehenden Robbie (Aaron Johnson) ein neuer Frauenschwarm die Bühne betritt, beginnt für Georgia ein eifersüchtiges Buhlen mit ihrer Erzrivalin um den coolen Bandmusiker.

Das ist in einzelnen Momenten originell inszeniert und lustig anzuschauen - etwa, wenn sich Robbie und Georgia beim Luftgitarrespielen näherkommen. Im Ganzen wirkt der Film mit seinen 112 Minuten am Ende aber etwas langatmig. Das liegt nicht zuletzt daran, dass zum Schluss noch eine Reihe loser Enden in der Geschichte verknotet werden müssen, damit auch garantiert niemand ohne Kusspartner übrigbleibt.