Komödie: "Evan Allmächtig" - So lustig wie die Sintflut

"Bruce Allmächtig" schrie 2003 mit einem weltweiten Einspielergebnis von fast 500 Millionen Dollar förmlich nach einer Fortsetzung. Nun schlüpft Steve Carell als Evan Allmächtig in die gleichen Jesuslatschen, mit denen Jim Carrey einst einen Hit landete.

Düsseldorf. Nein, als gottesfürchtig kann man Evan Baxter (Steve Carell) nicht bezeichnen. Natürlich spricht er oft vom Allmächtigen, vor allem, seit er um einen Platz im amerikanischen Congress kämpft. Fragt ihn seine Frau (Lauren Graham) allerdings, für was er abends bete, fällt dem Emporkömmling nicht viel ein. Muss ihm auch nicht, denn mit ein paar hohlen Phrasen von Glauben, Zuversicht und regelmäßigem Kirchgang gewinnt der Lokalnachrichtensprecher den Wahlkampf trotzdem.

Das nimmt Gott (Morgan Freeman) zum Anlass, eines von Evans Wahlversprechen nachdrücklich einzufordern. Er soll die Welt verändern. Und dazu muss er eine Arche bauen. Warum, das behält der Obermotz zunächst für sich.

Die Hitkomödie "Bruce Allmächtig" schrie 2003 mit einem weltweiten Einspielergebnis von fast 500 Millionen Dollar förmlich nach einer Fortsetzung. Allerdings war der Witz vom weinerlichen Wetterfrosch, der in seiner tiefsten Lebenskrise ein paar Wochen lang Gott spielen darf, aufgebraucht. Deswegen knüpft "Evan Allmächtig" auch nur lose an das Original an. US-Starkomiker Steve Carell ("Little Miss Sunshine") schlüpft noch einmal in seine Rolle aus dem ersten Teil, in der er Protagonist Jim Carrey als schleimiger Anchorman das Leben zur Hölle macht.

Dass da irgendwas nicht ganz rund läuft, muss auch Regisseur Tom Shadyac gemerkt haben. Mangels Pointe steuert er den peinlichen Plot auf eine rührselige Ökobotschaft zu, die Freeman am Ende mit dem Zaunpfahl winken darf. Hätte Noah seine Arche derart notdürftig zusammengezimmert, hätte es übel für die Menschheit ausgesehen.