Komödie: "Kaufhaus-Cop" - Mit vollem Körpereinsatz
Harmlose Familienunterhaltung in Krisenzeiten: Kevin James will als „Kaufhaus-Cop“ für Recht und Ordnung sorgen, doch niemand nimmt ihn ernst.
Düsseldorf. Wer dick ist, muss wenigstens lustig sein. Das gilt auf dem Schulhof genauso wie in Hollywood. Kevin James hat es geschafft. Der gelernte Stand-Up-Comedian hat sich mit neun tapferen Staffeln der Sitcom "King of Queens" einen Namen gemacht.
Seine ersten Kinoauftritte hatte James in der Will-Smith-Komödie "Hitch" und zuletzt als Feuerwehrmann an der Seite von Adam Sandler in "Chuck & Larry". In Steven Carrs "Der Kaufhaus-Cop" spielt James zum ersten Mal als alleiniger Hauptdarsteller den Wachmann Paul Blart, der in einem riesigen Einkaufszentrum in New Jersey seinen Dienst verrichtet.
Eigentlich wäre Paul gern Polizist. Bei der Aufnahmeprüfung scheitert er nicht an seinem Übergewicht, sondern an der Unterzuckerung, von der er anfallartig heimgesucht wird. Erhaben gleitet Paul auf einem zweirädrigen Elektroroller durch die Masse der Konsumwilligen.
Der "Security Officer" nimmt seinen Job als Ordnungshüter überaus ernst - dumm nur, dass sonst niemand den unbewaffneten Wachmann respektieren will. Der Versuch, einem Rollstuhlfahrer einen Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung zu verpassen, scheitert ebenso kläglich wie der Auftritt als Streitschlichter im Miederwarenfachgeschäft.
Auch in der Liebe hat der allein erziehende Vater wenig Glück. Die Online-Partnervermittlung meldet bei seinem Profil "Keine Treffer", und auch die Annäherung an die hübsche Kunsthaar-Verkäuferin Amy (Jayma Mays) verläuft eher schleppend.
Aber seinen großen Auftritt bekommt Paul, als ein Trupp von finsteren Gangstern kurz vor Ladenschluss die Einkaufshalle entert und einige Geiseln nimmt, um Kreditkartenerlöse in Millionenhöhe zu erbeuten. Als Bösewichte wurde eine Hand voll Extremsportler unter Vertrag genommen. Die wendigen Skateboarder, BMX-Fahrer und Freerunner bieten einen interessanten Kontrast zur behäbigen Körperlichkeit des korpulenten Helden.
In seiner zweiten Hälfte ist "Der Kaufhaus-Cop" als Parodie von "Stirb langsam" angelegt. Nur dass der über sich selbst hinaus wachsende Paul seine Gegner ganz ohne Schusswaffen dingfest macht und die Mutation zum Helden von einigen unterhaltsamen Fehlversuchen begleitet ist.
"Der Kaufhaus-Cop" ist eine durch und durch jugendfreie Actionfilm-Satire, die auf harmlose Familienunterhaltung für das krisengeplagte US-Publikum zielt. Obwohl James seinen Slapstick-Humor mit ganzem Körpereinsatz kreiert, verfällt er nicht in aufdringliches "Overacting" wie sein Gewichtsklassenkamerad Jack Black. James setzt auf seinen gutmütigen Charme und feine Selbstironie - auch wenn man aus der Berufsgruppe der Wachmänner sicherlich mit etwas weniger Menscheln deutlich mehr satirisches Kapital hätte herausschlagen können.
Wertung: drei von fünf Sternen