Georg-Büchner-Preis für Felicitas Hoppe
Die 51-Jährige erhält die wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland.
Darmstadt. Die Schriftstellerin Felicitas Hoppe erhält in diesem Jahr den mit 50 000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis. „In einer lakonischen und lyrischen, eigensinnigen und uneitlen Prosa hat sie ein erzählerisches Universum erfunden“, begründete die Jury der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung am Dienstag in Darmstadt. Der Preis gilt als wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland. Er soll am 27. Oktober in Darmstadt verliehen werden.
Als Hoppes Debüt gilt der Band „Picknick der Friseure“ (1996). „Seither hat sie in Romanen, Erzählungen und Essays die Welt der Abenteurer und der Hochstapler, der Entdecker und der Taugenichtse erkundet“, teilte die Jury weiter mit. „In einer Zeit, in der das Reden in eigener Sache die Literatur immer mehr dominiert, umkreist Felicitas Hoppes sensible und bei allem Sinn für Komik melancholische Erzählkunst das Geheimnis der Identität.“
Die 51 Jahre alte Autorin zeigte sich „absolut überrascht und überwältigt“ von der Auszeichnung. „Das ist wirklich eine sehr große Freude und Ehre, aber es ist auch eine Last“, sagte sie. Die Auszeichnung sei durch ihre lange Tradition und die großen Namen früherer Preisträger eine besondere Verantwortung. „Es gibt ja inzwischen Preise wie Sand am Meer, aber dieser ist doch der schönste und renommierteste Literaturpreis in Deutschland“, sagte Hoppe.
Ihr Lektor Oliver Vogel vom S. Fischer Verlag würdigte Hoppe als „große und konsequente Erzählerin“. „Man hat schon so lange darauf gewartet, dass sie endlich einmal einen der großen Preise bekommt“, sagte Vogel. Der Literaturkritiker Denis Scheck sprach von einem „Jubeltag“.
Zu den Werken Hoppes gehören unter anderem das Reisebuch „Pigafetta“ (1999), der Roman „Paradiese, Übersee“ (2003), die moderne Legende von der heiligen „Johanna“ (2006), und die Neuerzählung des Ritterromans von „Iwein Löwenritter“ (2008). Zuletzt erschien die fiktive Autobiografie „Hoppe“. dpa