Krefeld Kaiser-Wilhelm-Museum: Die Faszination eines leeren Museums

Nach sechseinhalb Jahren Sanierung ist das Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum Freitag und am Wochenende für Besucher geöffnet.

Foto: abi/DJ

Krefeld. Weiße leere Wände und lichtdurchflutete Räume — das erwartet die Besucher des sanierten Kaiser-Wilhelm-Museums (KWM) vom 1. bis zum 3. April. Kunst gibt es fast keine zu sehen, denn die Stadt nutzt die Gelegenheit, das Gebäude und die Architektur „pur“ zu präsentieren.

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Das einzige derzeit zu sehende Kunstwerk ist das nach 40 Jahren wieder freigelegte vierteilige Wandgemälde von Johan Thorn Prikker. Der Künstler schuf den Zyklus der Lebensalter im Jahre 1923. Seit 1976 war er hinter einer Verschalung verborgen und wurde nun im Zuge der Sanierung restauriert.

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Was allerdings erst zur offiziellen Eröffnung im Juli wieder zu sehen sein wird, ist der Beuys-Raum mit der berühmten Installation „Barraque D’Dull Odde“. „Wir mussten die ganze Zeit um den Raum herumbauen“, erklärt Architektin Angela Naebers. Selbst die Fenster wurden deshalb von außen erneuert.

Sechseinhalb Jahre war das Kunstmuseum im Zentrum Krefelds geschlossen. Die Sanierung hat insgesamt 17,7 Millionen Euro gekostet.

Die größte optische Veränderung sieht man im Foyer. Der Treppenaufgang aus den sechziger Jahren ist verschwunden, stattdessen betritt man einen großzügigen und klar gegliederten Bereich mit Kasse, Museumsshop und einer Ruhezone. Dahinter befindet sich die neu gestaltete Cafeteria mit einer Terrasse im Innenhof.

In jedem Raum sind unterschiedliche Deckenstrukturen zu sehen. Highlight ist der neun Meter hohe zentrale Lichtsaal mit seinem Dach aus Glas und Eisen. Weitere Glasdächer sieht man in den Nebenräumen. Die historische Architektur ist insgesamt wieder deutlich erkennbar.

Ab dem 2. Juli ist dann auch wieder Kunst im KWM zu sehen. Dann wird die Ausstellung „Abenteuer unserer Sammlung I“eröffnet. mp/for