Nofretete-Ausstellung eröffnet
Berlin (dpa) - Zur Eröffnung der Ausstellung „Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete“ hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann den Verbleib der weltberühmten Büste in Deutschland erneut verteidigt.
„Die Nofretete ist unzweifelhaft und zu Recht im Eigentum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstagabend vor hunderten geladenen Gästen im Neuen Museum in Berlin.
„Die Nofretete ist in Berlin Teil des kulturellen Welterbes geworden. Sie ist das Wahrzeichen der Museumsinsel“, so Neumann. Der ägyptische Botschafter Mohamed Higazy ging in seiner Begrüßung mit keinem Wort auf die Eigentumsfragen ein. Antikenminister Mohamed Ibrahim Ali aus Kairo hatte angesichts der Krisensituation im Land sein Kommen kurzfristig abgesagt.
Die Ausstellung „Im Licht von Amarna“ zeigt neben der Büste der Nofretete rund 1300 Funde aus dem einstigen Herrschersitz von König Echnaton und seiner berühmten Gemahlin. Ein Großteil der rund 3400 Jahre alten Stücke ist erstmals zu sehen und wurde eigens für die Ausstellung restauriert.
Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, kündigte für die weitere Aufarbeitung des wertvollen Materials eine enge Zusammenarbeit mit Ägypten an. Man stehe kurz vor der Unterzeichnung eines „Letter of Understanding“, sagte er. „Wir wollen die Kooperation und gemeinsame Teilhabe auf eine neue Grundlage stellen.“ Zudem planten die Staatlichen Museen Berlin erneut Ausgrabungen am Nil - „ohne Fundteilung, alles bleibt in Ägypten“, versicherte er.
Die Nofretete war am 6. Dezember 1912 von dem deutschen Archäologen Ludwig Borchardt in Amarna entdeckt worden. Bei der späteren Fundteilung wurde sie der deutschen Seite zugesprochen. Dennoch gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Rückgabeforderungen aus Ägypten.