Anna F. geht mit James Blunt auf Tournee
Berlin (dpa) - Für James Blunt läuft momentan alles rund: Der Brite hatte mit „Bonfire Heart“ einen Riesenhit und heiraten will der 40-Jährige angeblich auch noch.
Jetzt aber geht er erst einmal auf Tournee: Mit dabei ist auch Anna F. (28) mit ihrer Band, die das Vorprogramm bestreiten wird. Nach ihrem Singer-Songwriter-Debüt „For Real“ (2010) hat die Österreicherin, die jetzt in Berlin lebt, ihren Stil überarbeitet. „Ich finde, es ist eine gute Mischung und steht für das, was ich immer schon gern wollte: melancholisch, dark, aber trotzdem sehr poppig, leicht, aber auch mit einer Schwere und Tiefe“, sagte das Mädchen mit der Gitarre über „King in the Mirror“ im „Mica“-Interview.
Im Vorfeld der Album-Veröffentlichung gab es schon reichlich Wirbel um den Song „DNA“ - wegen der Zeile: „I just wanna fuck your friend“. Klingt provokant, sei aber gar nicht so gemeint, meint Anna F.: „Es geht um jemanden, der nie konkret wird und glaubt, alles machen zu können“, sagte sie im Bayerischen Rundfunk.
Vor großen Namen hat Anna. F. keine Angst, schließlich war sie schon mit Lenny Kravitz auf Tour und hat dort vor großem Publikum gespielt. Umtriebig ist sie: Zeitweise verschlug es die Künstlerin in die USA und in einem Arthouse-Film hat sie auch schon mitgespielt.
Sie probiert viel aus, ist neugierig und hat mit „King in the Mirror“ ein perfekt produziertes Pop-Album vorgelegt, das zwar seine Ecken und Kanten hat, gleichzeitig aber auch mit schönen und eingängigen Melodien aufwartet, die Blunt-Fans nicht verstören sollte. Die Piano-Ballade „Fools“ ist solch ein Song, bei dem die Geigen zum Schluchzen schön sind.
Auf Balladen steht Anna F.: Der Titelsong „King in the Mirror“ ist solch ein mitreißend quälerisches Stück, das von Spiegelungen, Wirklichkeit und Traum handelt, von Selbstbild und Fremdbild: „Ich bin im Spiegel der König, aber nicht im wirklichen Leben“, singt sie mit leicht brüchiger Stimme und erinnert dabei ein bisschen an Soap&Skin, auch wenn Anna F. nicht so verschroben ist.
Sie vermag zwar am eingängigen Wohlklang des Mainstreams anzudocken, aber das Feld von Anna F. ist weit gesteckt. Und wer Songs wie „Too Far“ schreiben kann, eine eingängige Pop-Nummer mit reichlich Trommelwirbel, in der es um die Liebe auf Distanz geht, hat sowieso schon gewonnen. Wunderschön.
Tourdaten: 03.03. Berlin - O2 World, 04.03. Hamburg - O2 World, 05.03. Oberhausen - König-Pilsener-Arena, 06.03 Frankfurt/M. - Festhalle, 08.03. Köln - Lanxess Arena, 09.03. Lingen - Emsland Arena, 10.03. Hannover - TUI Arena, 11.03. Leipzig - Arena, 13.03. München - Olympiahalle, 14.03. Kempten - bigBox Allgäu, 15.03. Nürnberg - Arena Nürnberger Versicherung, 22.03. Stuttgart - Schleyer-Halle