Autopsiefotos im Jackson-Prozess zugelassen

Los Angeles (dpa) - Im Prozess gegen Michael Jacksons Leibarzt Conrad Murray dürfen zwei Autopsiefotos des Sängers gezeigt werden. Richter Michael Pastor kam mit dieser Entscheidung dem Antrag der Staatsanwaltschaft nach, berichtete der Internetdienst „Tmz.com“.

Die Fotos seien als Beweisstücke wichtig. Nach Pastors Einschätzung seien sie weder „grauenhaft“ noch „aufhetzerisch“.

Die Anklage darf der Jury auch Videoaufnahmen von Jacksons letzten Konzertproben kurz vor seinem Tod im Juni 2009 zeigen. Dies könnte die erwartete Aussage des Choreografen Kenny Ortega untermauern, dass Jackson bis zuletzt engagiert auf der Bühne stand.

Murrays Verteidiger zeichneten in den vergangenen Monaten ein anderes Bild des Sängers. Nach ihrer Darstellung war Jackson am Ende erschöpft, kraftlos und verzweifelt. Sie legten nahe, dass der Sänger möglicherweise selbst sein Leben beenden wollte.

Dem Kardiologen Murray (58) wird vorgeworfen, den Tod des 50 Jahre alten Sängers am 25. Juni 2009 fahrlässig herbeigeführt zu haben, indem er Jackson Schlaf- und Narkosemittel verabreichte. Der „King of Pop“ starb wenige Tage vor dem Start seiner geplanten Comeback-Tour in London an Herzversagen. Bei der Anklage wegen fahrlässiger Tötung plädierte der Arzt auf „nicht schuldig“. Bei einer Verurteilung drohen Murray bis zu vier Jahre Haft.

Die Auswahl möglicher Juroren hatte Ende März in Los Angeles begonnen. Die endgültige Entscheidung über die Jury soll Anfang Mai getroffen werden. Der mehrwöchige Prozess, bei dem Fernsehkameras zugelassen sind, soll am 9. Mai beginnen.

Das Gericht hatte in Kalifornien ein Berufsverbot für Murray verhängt. Es gilt allerdings nicht für Nevada und Texas, wo der 58-Jährige aus Grenada noch Patienten hat. Murray ist nach Zahlung einer Kaution weiter auf freiem Fuß. Bis zum Prozessbeginn darf er in seiner Praxis in Houston arbeiten.