Chick Corea spielt mit John McLaughlin
Bei den Jazz-Tagen in Leverkusen beschwören die beiden glorreiche Zeiten.
Leverkusen. Fast vier Jahrzehnte ist es her, dass Keyboarder Chick Corea und Gitarrist John McLaughlin zusammen bei Miles Davis gespielt und dabei die Musik revolutioniert haben. "Fusion" hieß das neue Genre, das damals entstand, und das E-Gitarren und Keyboards im Jazz salonfähig machte. #
Rock und Funk verbanden sich mit dem altehrwürdigen Jazz in legendären Alben wie "In A Silent Way" oder "Bitches Brew". Ein wenig davon war am Donnerstagabend bei den Jazztagen im Leverkusener Forum zu spüren. Die Wiedervereinigung zweier Musik-Ikonen fasziniert nicht nur alte Fans der insgesamt 2000 Zuschauer, auch Jugendliche im Publikum spüren die Größe des Moments.
Corea und McLaughlin wirken sichtlich entspannt und scheinen jeden Ton zu genießen. "Es ist gut perfekt Englisch zu sprechen, aber schlecht Deutsch zu reden, ist hier doch besser", sagt McLaughlin lächelnd, bevor er mit seinem Publikum locker wie mit einem alten Kumpel plaudert.
Musikalisch wirken Songs wie "In a Silent Way" wie ein Nostalgiekatapult. Quirlig säuselt der Song zwischen den beiden Stars hin und her, die beim gleichnamigen Album erstmals gemeinsam im Studio standen. Die alten Hits werden üppig interpretiert und manchmal vermisst man die feinen Töne vergangener Tage ein wenig, wenn der suppige Keyboard-Sound die Überhand zu gewinnen droht.
Dafür glänzen andere Mitglieder der Five Peace Band, wie Star-Bassist Christian McBride, der seinem Holzinstrument so manche gewitzte Melodie entlockt.