Foo Fighters: Gröhlen mit dem krächzenden Grohl
Der Auftakt der Europa-Tournee der US-Rockband war nichts für empfindliche Ohren. Doch Dave Grohl und Kollegen konnten die 10000 Fans in der Arena Oberhausen zwei Stunden lang bestens unterhalten und glücklich nach Hause entlassen.
Oberhausen. Man könnte die Titel ihrer Single-Erfolge, ihre Grammys oder die vielen Millionen verkauften Platten aufzählen, um die Bedeutung der Foo Fighters für die moderne Rockmusik zu unterstreichen. Oder aber man nennt einfach nur den Namen der Vorband, die am Sonntag für Dave Grohl und Kollegen die Bühne vorgewärmt hat: Die Sportfreunde Stiller, hierzulande ja spätestens seit der Fußball-WM keine Unbekannten mehr, haben zum Auftakt der Europa-Tour der Foo Fighters ein kurzes Gastspiel in der Arena Oberhausen gegeben. Während die Sportis ein bisschen zu ehrfürchtig und verkrampft wirkten, ging es anschließend richtig zur Sache. 10000 Fans waren von den Foo Fighters hellauf begeistert.
Während Nate Mendel (Bass) und Chris Shiflett (Gitarre) ziemlich unaufgeregt ihren Stiefel runterspielen, rockt Grohl wie ein Berserker über die Bühne und wird dabei nur noch von Drummer Taylor Hawkins getoppt. Die dunkle Rockermähne des bärtigen Grohl weht beinahe ohne Pause zum Takt, streckenweise schreit er mehr als dass er singt. Man weiß daher gar nicht so recht, ob nun die Band selbst oder die Akustik der Arena Schuld ist am leicht krächzenden musikalischen Endprodukt. Das ist aber unter dem Strich auch egal. Die Foo Fighters gehen dermaßen nach vorne, dass die Fans schon während des ersten Stücks völlig von den Socken sind: "The Pretender", die erste Single und der mit Abstand beste Titel aus dem neuen Album Echoes, Silence, Patience and Grace, ist live ein absolutes Highlight.