Interview: Beatsteaks - „Pop, wie wir ihn verstehen“

Mit ihrem neuen Album „Limbo Messiah“ knüpfen die Beatsteaks nahtlos an den Erfolg des Vorgängers an. Wir sprachen mit Thomas Götz, dem Schlagzeuger der Band.

Die Vergleiche reichen beim neuen Album von Queen bis zu Justin Timberlake. Werden die Beatsteaks jetzt zur Popband?

Götz: Das mit Timberlake nehmen wir nicht ganz so ernst. Der Vergleich entstand nur, weil Arnim bei "She Was Great" mit einer Falsettstimme singt. Wir sind eher schneller, ruppiger und härter geworden. Und wenn wir trotzdem Popmusik machen, dann ist das Pop, wie wir ihn verstehen.

Wie sind Sie mit dem Erwartungsdruck nach "Smack Smash" umgegangen?

Götz: In dem Moment, in dem wir in den Proberaum gehen, haben Dinge, die von außen an uns herangetragen werden, keine Bedeutung mehr. Da spielt man einfach und konzentriert sich aufs Musikmachen. Mit der Öffentlichkeit sind wir eigentlich nur dann konfrontiert, wenn wir auf der Bühne stehen. Auf der Straße erkennt uns dagegen keiner.

Die Beatsteaks sind so etwas wie ein kleines Familienunternehmen. Warum legen Sie so viel Wert darauf, alles selbst zu machen?

Götz: Das hat den einfachen Grund, dass wir selbst am besten wissen, wie die Dinge laufen sollen. Außerdem ist es uns sehr wichtig, die Kontrolle über unsere Arbeit nicht aus den Händen zu geben.

Trotzdem haben Sie sich entschieden, sich mit Warner einer der großen Plattenfirmen anzuvertrauen.

Götz: Der Unterschied zwischen einem Major und einem großen Indie-Label ist heute kaum noch vorhanden. Es geht einfach nur darum, Platten zu verkaufen. Wir haben mit Warner gute Erfahrungen gemacht, weil die schnell kapiert haben, dass wir nur dann erfolgreich sind, wenn man uns so arbeiten lässt wie bisher.

Die Beatsteaks sind eine Band, die sich vor allem durch ihre Live-Auftritte auszeichnet. Wie schwer ist es, das was auf der Bühne passiert, auf CD festzuhalten?

Götz: Wir haben extrem lange gebraucht, um zu erkennen, wie einfach das geht. Erst mit Moses Schneider, der auch schon "Smack Smash" produziert hat, haben wir im Studio die Songs live eingespielt. Wichtig ist dabei nur, alle Stücke so perfekt zu proben, dass sie direkt aufgenommen werden können. Das ist dann am Ende fast wie bei einer Theateraufführung.

Wie schwer war es für Sie als Schwabe, sich bei einer Hauptstadt-Band zu integrieren?

Götz: Das hielt sich in Grenzen, weil ich vor dem Kontakt zur Band bereits vier Jahre in Berlin gelebt habe. Da hatten die anderen schon mehr Probleme - sie mussten einen Schwaben ertragen.

Sie gelten mittlerweile als der Hauptsongschreiber der Beatsteaks?

Götz: Das ist so nicht richtig, weil bei uns eigentlich alle fünf Songs schreiben und das in den unterschiedlichsten Kombinationen. So ist auch bei der aktuellen CD jeder Song auf eine andere Art und Weise entstanden, was die Vielfalt des Albums ausmacht.

Auf der ersten Singleauskopplung sind auch Songs der "Roys" zu hören. Was hat es damit auf sich?

Band: Bei einem Stromausfall kam Gitarrist Bernd Kurtzke 1987 auf die Idee, eine Band zu gründen. Verwirklichen konnte er dieses Ziel erst acht Jahre später, indem er mit Sänger Arnim Teutoburg-Weiß, Gitarrist Peter Baumann, Drummer Stefan Hircher und Bassist Alexander Rosswaag die Beatsteaks zusammenstellte. Der Durchbruch gelang der Band, mittlerweile mit Thomas Götz als Schlagzeuger und Torsten Scholz am Bass, 2004 mit dem Album "Smack Smash".

  • Album: "Limbo Messiah" erscheint am 30. März.