Italien nimmt Abschied von Claudio Abbado
Bologna (dpa) - Italien nimmt Abschied von seinem gestorbenen Meisterdirigenten Claudio Abbado: Mit Staatspräsident Giorgio Napolitano an der Spitze hat ein kleiner Trauerzug am Dienstag den Sarg Abbados in die Basilica di Santo Stefano von Bologna begleitet.
Dort sollen Fans, Freunde und Musiker ununterbrochen bis Mittwoch Mitternacht ihrem in Bologna gestorbenen Maestro die letzte Ehre erweisen können, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.
Auf Wunsch der Familie werde er dann in einem kleinen Kreis privat beigesetzt. Unter den Trauernden, die sich bereits am Dienstagnachmittag in der Basilika einfanden, waren auch Kulturminister Massimo Bray und der italienische Stararchitekt Renzo Piano. In der Kapelle kamen kaum Blumen von Trauernden an, weil die Familie um Spenden für gute Zwecke gebeten hatte. Abbado war am Montag im Alter von 80 Jahren gestorben.
Daniel Barenboim und die Mailänder Scala ehren den früheren Musikdirektor des Opernhauses auf besondere Weise: Am kommenden Montag dirigiert Barenboim das Scala-Orchester bei leerem Saal und offenen Türen, so dass die Musik - der Trauermarsch aus Beethovens „Eroica“ - auch draußen erschallt. Diese Scala-Tradition gab es zuletzt in der Form im Jahr 2005 zu Ehren von Dirigent Carlo Maria Giulini.