Nur solide: Eric Clapton in Mannheim

Mannheim (dpa) - Die Jahrgänge 1960 und älter haben die Übermacht beim einzigen Deutschland-Konzert der englischen Gitarrenlegende Eric Clapton auf seiner Tour 2014 in der Mannheimer SAP-Arena.

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Über 10 000 Fans warten am Dienstagabend sehnsüchtig auf den Blues- und Rock-Altmeister, der etwas steif mit Jeansjacke, einem dunkelrosa Hemd, Dreitagebart und Kurzhaarfrisur die Bühne betritt.

In den folgenden 90 Minuten kommt immer dann Stimmung auf, wenn der 69-jährige Musiker und seine Band bekannte Balladen wie „Tears in Heaven“ und „Layla“ oder den Titel „Cross Road Blues“ spielten. Die Stimmung steigt langsam an. Dennoch wirkt die Atmosphäre streckenweise etwas steril. Trotz großen musikalischen Einsatzes Claptons und seiner Band fehlt die Spritzigkeit und ebenso die Virtuosität und Sangeskraft früherer Jahre.

Dies scheint die im Zeitlupentempo mitschunkelnden Anhänger nicht zu stören. Sie sind von Eric Clapton begeistert und spenden nach den Songs begeistert Beifall. Viele von ihnen wollten ihr Idol einfach noch einmal erleben und haben dafür teilweise lange Anfahrtswege in Kauf genommen. Dementsprechend enttäuscht sind einige Clapton-Freunde, als der Altmeister nach einer etwas lustlosen Zugabe mit „High Time We Went“ erschöpft die Bühne räumt.

Ein weiteres Konzert im deutschsprachigen Raum gibt es am Donnerstag in Wien. Die meisten Auftritte hatte der vielfache Grammy-Gewinner 2014 bereits in Japan und den USA. Er gilt als einer der bedeutendsten Gitarristen der Musikgeschichte.

Im vergangenen Jahr veröffentlichte er mit „Old Socks“ sein 21. Studioalbum. Neben gecoverten Lieblingssongs aus seiner Kindheit bis heute komponierte er dafür auch zwei neue Lieder. Unter den 35 Mitstreitern des Albums war auch Paul McCartney.