Spitzenorchester residiert in NRW
förderung Das Land verpflichtet das Mahler Chamber Orchestra.
Düsseldorf. Eines der bekanntesten Musikensembles der Welt, das Mahler Chamber Orchestra (MCO), wird für drei Jahre "Residenzorchester Nordrhein-Westfalen". Dies beschlossen gestern Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Kunststiftungspräsident Fritz Schaumann, Orchester-Intendant Andreas Richter und die an dem Projekt beteiligten Konzerthaus-Chefs Benedikt Stampa (Dortmund), Johannes Bultmann (Essen) und Louwrens Langevoort (Köln) sowie der Leiter des Orchesterzentrums NRW und Rektor der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule Raimund Wippermann.
"Das Mahler Chamber Orchestra wird in der Welt Botschafter für die kulturelle Aufbruchstimmung in NRW sein und zugleich neue Impulse in die Kulturszene unseres Bundeslandes bringen", sagt Schaumann. Mit einem solchen Angebot spiele NRW in der ersten Liga. Diesen Glanz lassen sich Land und Stiftung etwas kosten und stellen gemeinsam (jeder die Hälfte) 600000 Euro jährlich als Fördermittel zur Verfügung.
Ein Bestandteil des Residenz-Projektes ist die Zusammenarbeit des MCO mit dem Orchesterzentrum NRW in Dortmund. Studenten haben die Gelegenheit, an der Proben-, Konzert- und Gastspieltätigkeit des Mahler Chamber Orchestra teilzunehmen.
Zum Programm des 1997 von Claudio Abbado gegründeten und sich selbst tragenden MCO sollen nun neben dem klassisch-romantischen Repertoire und der Musik des 20. Jahrhunderts auch konzertante Opernaufführungen gehören. Am Pult stehen junge Dirigierstars wie Daniel Harding, aber auch Altvordere wie Seiji Ozawa. Am 16. Mai geht es im Konzerthaus Dortmund los mit einer konzertanten Aufführung der Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber. Die Hauptspielstätten für das Projekt sind neben dem Dortmunder Konzerthaus noch die Philharmonien Essen und Köln.
Die Tonhalle der Landeshauptstadt Düsseldorf bleibt zunächst außen vor. "Düsseldorf hat kein Interesse gezeigt", erklärt hierzu Grosse-Brockhoff. Doch werde die Tonhalle später mit einbezogen. Tonhallen-Intendant Michael Becker auf Nachfrage unserer Zeitung: "Wir haben ein eigenes Orchester und eine ganze Reihe großer Projekte wie das Schumann-Fest 2010." Ab 2011 stünden dem Mahler Chamber Orchestra die Tonhallen-Türen offen.