The Police: Flaschenpost für die Welt
Rock-Klassiker: 23 Jahre haben The Police allen Versuchungen widerstanden. Jetzt gehen Stewart Copeland, Andy Summers und Sting wieder auf Welttournee – streitlustig wie eh und je.
Düsseldorf. Neulich im "Whiskey a gogo", einem der angesagtesten Clubs in L.A.: "Wir streiten uns noch heute über Musik", sagt Sting. "Das stimmt nicht", antwortet Andy Summers. "Doch", meint Sting. "Sting und Andy streiten. Ich nicht," so Stewart Copeland.
Diese drei Männer, die da auf der Bühne flachsen, haben in den 70er- und 80er-Jahren Musikgeschichte geschrieben - und wollen den Mythos wieder live beleben: The Police haben sich wiedervereinigt und kündigen direkt nach der Grammy-Zeremonie in L.A. mit einem Mini-Auftritt ihre Welt-Tour an, die am 27. Mai in Vancouver startet und ab August die Arenen Europas - dabei unter anderen auch Düsseldorf - ansteuert.
Dennoch hat er in der Vergangenheit stets ausgeschlossen, dass das Trio je ein Comeback wagen würde. Schließlich hatte er sich musikalisch in eine andere Richtung entwickelt. Zuletzt veröffentlichte er mit "Songs for the Labyrinth" ein Album mit Lauten-Liedern aus dem 16. Jahrhundert.
Jeder der Akteure wusste zu glänzen. Summers Stakkato-Riffs und sphärische Saiten-Klänge machten den typischen Police-Sound ebenso aus wie Stings einzigartige Stimme und sein elegantes Bassspiel. Copeland war der hyperaktive Antreiber am Schlagzeug. Seine Arbeit für den Klassiker "Message in a Bottle" ist so variabel, ausgefallen und spannungsgeladen, wie man es in der Rockmusik selten erlebt. Auf Stings Solo-Touren seit 1986 war diese Nummer immer ein Höhepunkt im Programm.
Gründung 1977 hoben Gordon Sumner (Sting) und Drummer Stewart Copeland The Police aus der Taufe. Gitarrist damals noch: Henry Padovani. Er wurde 1978 durch Andy Summers ersetzt. Noch im gleichen Jahr erscheint das Debütalbum "Outlandos D’Amour".
Outlandos D’Amour (1978) Perfekte Mischung aus Reggae und Post Punk. Hits: "Roxanne", "So Lonely".
Regatta De Blanc (1979) Fantastischer Nachfolger. Hits: "Message In A Bottle" und "Walking On The Moon".
Zenyatta Mondatta (1980) Der Durchbruch in den USA. Hit: "Don’t Stand So Close To Me".
Ghost In The Machine (1981) Insgesamt düsterer und komplexer. Zum Hit wird aber das leichtgewichtige "Every Little Thing She Does Is Magic".
Synchronicity (1983) So gut passten Anspruch und Massenkompatibilität nie zuvor. Hit: "Every Breath You Take".
The Anthology (2007) Die Doppel-CD, die im Juni erscheint, wird kein neues Material enthalten.