Planungsausschuss der Stadt Grevenbroich Die Merkatorstraße ist im Wandel

Grevenbroich. · Nach Finanzamt und Gewerbegebiet gibt es zwei neue Bauvorhaben: Ein Karree mit 57 Wohnungen und eine Kita.

 Auf dem brach liegenden Grundstück neben der früheren Quäker-Mühle sollen Wohnhäuser entstehen.

Auf dem brach liegenden Grundstück neben der früheren Quäker-Mühle sollen Wohnhäuser entstehen.

Foto: Kandzorra, Christian

Die Merkatorstraße am Bahnhof soll weiter aufgewertet werden. Nach dem Finanzamt ist dort ein Gewerbegebiet entstanden. Nun sind zwei weitere Bauvorhaben geplant, die im Planungsausschuss vorgestellt wurden. Politiker sehen bei beiden Plänen allerdings Verbesserungsbedarf.

An der Ecke Rheydter Straße plant die Gebig Immobilien- und Projektgesellschaft aus Köln das „Merkatorcarée“ mit 57 Wohnungen. Damit verschwindet das unschön wirkende Gelände an der Straßenecke. Die alte Villa dort wurde bereits abgerissen. Oliver Schmitz, geschäftsführender Gesellschafter von Gebig-IPG, und Architekt Omar Mansour präsentierten den Planungsstand. Der Neubau-Komplex soll durch ein homogenes Erscheinungsbild das Umfeld aufwerten.

Politiker haben noch Änderungswünsche

Entlang der Rheydter Straße sind drei Vollgeschosse mit zusätzlichem Staffelgeschoss, entlang der Merkatorstraße vier Geschosse geplant. Das Eckgebäude mit fünf Geschossen soll neben Wohnungen auch Gewerbeflächen aufweisen, denkbar sind etwa Arztpraxen. Durch die Randbebauung entsteht ein beruhigter Innenbereich, in dem zwei dreieinhalbgeschossige Gebäude geplant sind. In zwei Tiefgaragen sind 66 Stellplätze vorgesehen, dazu weitere auf dem Grundstück zur Merkatorstraße hin.

Die Politiker begrüßten einhellig die Bebauungsabsichten. „Bislang war das Areal vor allem wegen des Wildwuchses, der auf den Bürgersteig ragte, Thema“, sagte Carl Windler (UWG). Wolfgang Pesch (SPD) hakte nach, ob öffentlich geförderte Wohnungen geschaffen würden. Laut Schmitz ist unter anderem an „preisgedämpften Wohnraum“ gedacht. Geförderter Wohnraum sei möglich, „wenn sich ein Interessent findet, der das realisiert, und wenn die Qualität der Architektur beibehalten wird“.

Ausschussmitglieder befürchten Verzögerungen bei der Kita

Kritik gab es an der geplanten Feuerwehr-Zufahrt, die über das Nachbarareal hinter der früheren Mühle führen soll. „Wenn ein neuer Komplex errichtet wird, sollte eine Feuerwehr-Zufahrt über das eigene Grundstück geplant werden“, betonte Ausschussvorsitzender Wolfgang Kaiser (CDU). Martina Suermann („Mein Grevenbroich“) und andere wiesen auf den Kundenstrom bei der Grevenbroicher Tafel nebenan hin, der die Zufahrt für die Feuerwehr erschwere. Die Pläne sollen nun vom Projektentwickler geändert werden. Der Ausschuss beschloss die Aufstellung des Bebauungsplans.

Fragen wurden auch für den geplanten Kindergarten mit fünf Gruppen an der Merkatorstraße nördlich der früheren Quäker-Mühle gestellt. Die Gehrmann Immobilienverwaltung GmbH in Düsseldorf hat grundsätzliche Bereitschaft erklärt, die Kita zu bauen. „Das Außengelände scheint mir recht klein“, gab Ralf Cremers (CDU) zu bedenken. Ein Problem: Das Kita-Gebäude soll laut den vorliegenden Plänen der Gesellschaft im hinteren Bereich entstehen. Bei der Zufahrt würde der geplante Wendehammer sehr nahe am Eingang zur Grevenbroicher Tafel liegen, zu der an Ausgabetagen mehrere Hundert Menschen kommen. „Die Belange der Tafel werden berücksichtigt“, erklärte Beigeordneter Florian Herpel. Laut Wolfgang Kaiser soll geprüft werden, ob der Kita-Komplex zur Straße verlegt werden kann. Dies würde zur Tafel hin mehr Platz schaffen.

Für die Bebauungsplanänderung soll nun die Öffentlichkeitsbeteiligung starten, die Verwaltung sah sonst den Zeitplan für die benötigten Kita-Plätze in Gefahr. Mancher Politiker befürchtete nach der Sitzung aber, dass Planänderungen und erneute Auslegung doch zu Verzögerungen führen werden.