Fußball-Bundesliga 1:2 bei Union: Dortmund patzt nach Champions-League-Gala

Berlin · Borussia Dortmund enttäuscht wenige Tage nach der Königsklassen-Sieg gegen Glasgow bei Union Berlin. Ein Köpenicker beendet die längste Torlos-Serie eines Feldspielers in der Bundesliga-Historie.

Dortmund konnte gegen Union nicht an seine gute Leistung aus der Champions League anknüpfen.

Foto: Andreas Gora/dpa

Borussia Dortmund hat den Schwung aus der magischen Champions-League-Nacht nicht mitnehmen können und in der Fußball-Bundesliga einen herben Rückschlag kassiert. Vier Tage nach dem euphorischen 7:1 gegen Celtic Glasgow verlor der BVB beim 1. FC Union Berlin mit 1:2 (0:2) und fiel in der Tabelle hinter den Hauptstadt-Club zurück.

Die Berliner hingegen feierten im dritten Heimspiel ihren dritten Sieg und bescherten Bo Svensson den ersten Sieg als Trainer gegen die Borussia. Dortmund blieb auch im dritten Auswärtsspiel in dieser Bundesliga-Saison sieglos.

Kevin Vogt (26. Minute/Foulelfmeter) und Yorbe Vertessen (45.) trafen in der ersten Halbzeit zur verdienten Köpenicker Führung. Vogt, für den es das erste Bundesliga-Tor seit zehn Jahren war, beendete damit die längste Torlos-Serie eines Feldspielers in der Bundesliga-Historie. Der ehemalige Unioner Julian Ryerson (65.) erzielte das einzige Tor für die Gäste.

Union Berlin zeigt gegen Dortmund in der ersten Halbzeit eine überzeugende Offensivleistung.

Foto: Andreas Gora/dpa

Dortmund kommt nicht durch

Die 22.012 Zuschauer im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei sahen einen ungewohnt mutigen, offensiven Auftritt der Gastgeber. Dass Dortmund an der zweitbesten Defensive der Liga verzweifelte, war keine große Überraschung. Mehr Torgefahr als der BVB hätten aber nur die Wenigsten den Berlinern zugetraut.

Dabei schickte Trainer Nuri Sahin fast die identische Mannschaft aufs Feld, die unter der Woche Glasgow zerlegt hatte. Einzig für den verletzten Dreifach-Torschützen Adeyemi rückte Maximilian Beier in die Startelf. Der Neuzugang aus Hoffenheim blieb bis auf zwei Torschüsse in der zweiten Halbzeit aber weitgehend unauffällig.

Vor allem bei Kontern sahen die Schwarz-Gelben schlecht aus. Als ein langer Ball bei Hollerbach landete, konnte Ex-Unioner Nico Schlotterbeck seinen Gegenspieler nur noch mit dem Bein stoppen. Vogt trat in seinem 341. Bundesliga-Spiel erstmals zu einem Strafstoß an und erzielte sein viertes Bundesliga-Tor, das Erste im Trikot der Unioner. Letztmals getroffen hatte Vogt am 18. Oktober 2014, damals noch für den 1. FC Köln und auch gegen den BVB.

Wer dachte, dass der Rückstand die Gäste wachrüttelte, lag falsch. Union drückte auf den nächsten Treffer. Eine Ecke landete nach ein paar Kopfbällen schließlich bei Vertessen, der den Ball wuchtig ins untere Eck schoss. Kobel, dessen Sicht verdeckt war, war machtlos.

Ein Ex-Unioner trifft für Dortmund

Nach der Pause zog sich Union nun weit in die eigene Hälfte zurück und versuchte, den Vorsprung zu verwalten. So kompakt wie in der ersten Halbzeit stand die Defensive aber nicht mehr und der BVB fand immer mehr Schlupflöcher. Außenverteidiger Ryerson, der unter der Woche seinen Vertrag in Dortmund bis 2028 verlängert hatte, erzielte im Stadion seines alten Arbeitgebers aus rund 15 Metern den Anschlusstreffer.

Der Hauptstadt-Club zeigte zwar längst nicht mehr den mutigen Offensiv-Fußball aus der Anfangsphase. Zu ihren Chancen kamen die Rot-Weißen aber weiterhin. Vertessen (54.) und Tim Skarke (73.) scheiterten allerdings an Kobel.

In der Schlussphase spielten fast nur noch die Gäste. Union bekam kaum noch Verschnaufpausen, stemmte sich aber mit letzter Kraft dagegen und rettete den Sieg über die Zeit.

© dpa-infocom, dpa:241005-930-252480/1

(dpa)