Aktivisten kündigen Massenprotest zum Hambacher Forst an
Kerpen (dpa/lnw) - Nach den Räumaktionen des Energiekonzerns RWE im Hambacher Forst haben Klimaaktivisten massenhafte Proteste angekündigt. Sie warfen RWE vor, schon vor der offiziellen Rodungssaison mit Rodungsarbeiten begonnen zu haben - am Donnerstag sei ein Baum gefällt worden.
„Mit dem sogenannten Tag X beginnt heute eine bundesweite Massenmobilisierung“, erklärten am Donnerstag mehrere Organisationen, darunter „Aktion Unterholz“ und die Anti-Braunkohle-Initiative „Ende Gelände“.
Die Aktivisten kündigten Demonstrationen, Sitzblockaden und Waldspaziergänge an. Auch werde man die kaputt gegangenen Strukturen der Wald-Besetzer wieder aufbauen, erklärte ein Sprecher von „Aktion Unterholz“. Er sprach von einem „Wochenende des Widerstands“.
RWE wies die Vorwürfe zurück und betonte, es handele sich nicht um eine Rodung. Der fragliche Baum sei zur Sicherheit abgeschnitten worden, weil er drohte, umzufallen, sagte ein Sprecher. RWE-Arbeiter hatten am Mittwoch unter dem Schutz der Polizei begonnen, Barrikaden, Möbelstücke, und vieles mehr aus dem besetzten Wald abzutransportieren. Der Einsatz wurde am Donnerstag beendet.
RWE will für den Braunkohleabbau mehr als 100 der verbliebenen 200 Hektar Wald abholzen, darf damit aber frühestens im Oktober beginnen. Gegen die Pläne gibt es seit Langem Proteste.