Sicherheit „Angsträume“ in NRW: SPD setzt auf Licht für sichere Wege

Düsseldorf · Die SPD in NRW fordert ein Programm, um dunkle und unsichere Ecken in Städten besser zu beleuchten - das sei ein wichtiger Schritt für ein besseres Sicherheitsgefühl.

Tagsüber scheint die Sonne, abends und nachts sieht es anders aus: Dunkle Wege oder schlecht beleuchtete Ecken machen vor allem Frauen Angst. (Foto-Illustration)

Foto: Martin Gerten/dpa

Dunkle Wege, verwinkelte Parkhäuser, unbeleuchtete Plätze und Unterführungen - tagsüber belebte Orte verwandeln sich am Abend oft in düstere Zonen. Und schon ein kurzer Weg vom Parkplatz oder der Haltestelle bis zur Wohnung kann vor allem bei Frauen ein Gefühl der Unsicherheit und Angst auslösen. Die oppositionelle nordrhein-westfälische SPD-Landtagsfraktion fordert die Landesregierung deshalb auf, ein Programm „1.000 helle Orte“ für mehr Licht an sogenannten „Angsträumen“ aufzulegen.

Digitaler „Angstraum“-Melder soll unterstützen

Nach dem Vorbild Hessens spricht sich die SPD auch für die Einführung eines landesweiten digitalen „Mängel- und Angstraummelders“ aus. Auf diesem Online-Portal sollen Menschen dunkle Ecken, defekte Beleuchtungen, Vandalismusschäden, Vermüllung oder andere Mängel im öffentlichen Raum melden können. Über das Sicherheitsportal sollten die Informationen an die jeweilige Kommune oder örtliche Polizei weitergeleitet werden. Die zuständigen Behörden sollten dann zügig auf die Sicherheitsprobleme reagieren.

In Hessen seien schon im ersten Jahr des 2023 eingerichteten Sicherheitsportals rund 8.100 Meldungen eingegangen, von denen 4.900 schnell behoben und bearbeitet werden konnten, schreibt die Düsseldorfer SPD-Landtagsfraktion in ihrem Antrag für das Plenum kommende Woche.

Messenger-Gruppen im Wohnviertel stärken Sicherheitsgefühl

Als weiteres Beispiel für die Steigerung des Sicherheitsgefühls und sozialen Zusammenhalts in einem Wohnviertel nennt die SPD das niederländische Modell der Whatsapp-„Buurtpreventie“-Gruppen. Bewohnerinnen und Bewohner eines Quartiers organisieren sich dabei in Messenger-Gruppen und melden darin auffällige Situationen. Die Gruppen werden durch geschulte Bürger administriert und von der Polizei unterstützt. Auch in NRW könnten solche Messenger-Gruppen nach Ansicht der SPD die Kriminalprävention verbessern sowie das Sicherheitsgefühl stärken.

Jede zweite Frau meidet am Abend bestimmte Orte

Die Dunkelfeldstudie „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland“ des Bundeskriminalamts aus dem Jahr 2022 habe gezeigt, dass vor allem Frauen von Unsicherheit betroffen seien. Mindestens jede zweite Frau vermeide am Abend bestimmte Orte oder nehme oft längere Wege in Kauf.

Neben allgemeinen Maßnahmen wie dem angemessenen Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern sowie Sauberkeit und Entsorgung von Müll im öffentlichen Raum müssten „Angsträume“ aber auch baulich umgestaltet werden, fordert die SPD. Dunkle oder schlecht einsehbare Ecken sollten mit moderner und energieeffizienter Beleuchtung aufgehellt werden. Die Fraktion spricht sich auch für einen landesweiten Wettbewerb für kommunale Projekte gegen Angsträume und die aktive Beteiligung der Bürger aus.

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(dpa)