Rund um den Blutdruck Meerbuscher Apotheken starten Aktionswoche
Meerbusch · Die Apotheken in Büderich wollen auf bestimmte Beratungen und Hilfen für Patienten aufmerksam machen. Eine Woche lang steht dabei der Blutdruck im Fokus.
(akir) Apotheken sind mehr als eine reine Medikamentenausgabe. Neben der Versorgung mit Arzneimitteln bieten die Apothekerinnen und Apotheker meist zusätzlichen Service an – ohne Kosten für die Patienten. Kunden und Patienten würden diese sogenannten pharmazeutischen Dienstleistungen jedoch nur selten kennen, sagt Almuth Berghs, Inhaberin der Mauritius-Apotheke. Büdericher Apotheken starten daher eine Aktionswoche: Vom 17. bis 21. Februar dreht sich bei den Fachleuten alles um den Blutdruck.
Bluthochdruck sei eine der häufigsten Volkskrankheiten – und oft unzureichend behandelt, erklärt Simone Groß von der Markt-Apotheke. Laut der Deutschen Hochdruckliga habe jeder dritte Patient trotz Medikamenteneinnahme zu hohe Blutdruckwerte. Hier könnten die Apotheken ansetzen und fachmännische Blutdruckmessungen durchführen. Regelmäßige Messungen würden bei der Vorbeugung und Therapie von Bluthochdruck helfen. Sie könnten einen Erfolg der Behandlung oder nötige Anpassungen anzeigen.
In den Apotheken gebe es zudem Schulungen für die Messung daheim. Studien würden zeigen, dass Fehler bei der Blutdruck-Selbstmessung häufig die Werte verfälschen. Daher erhalten Patienten Tipps, wie sie ihren Blutdruck zu Hause korrekt messen können. „Wir Apotheker sehen unsere Kernkompetenz in der individuellen und intensiven Beratung, denn uns liegt die richtige Anwendung von Arzneimitteln und damit der Therapieerfolg für unsere Patienten am Herzen“, sagt Uta Dorten, Inhaberin der Bresges Apotheke.
An der Blutdruckwoche können Patienten teilnehmen, die mindestens ein Medikament gegen Bluthochdruck einnehmen. Sie sollten für die Beratung einen Termin vereinbaren, rät Almuth Berghs, Inhaberin der Mauritius-Apotheke.
Seit 2022 haben Patienten einen gesetzlichen Anspruch auf bestimmte neue pharmazeutische Dienstleistungen. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse. So können sich Menschen, die fünf oder mehr Medikamente nehmen, bei der sogenannten Polymedikation beraten lassen. „Besonders Patienten, die bei verschiedenen Ärzten in Behandlung sind, fragen sich oft, ob alle Medikamente zusammenpassen, wann sie welches Medikament einnehmen sollen, ob es Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen gibt“, erklären die Büdericher Apotheken in einem gemeinsamen Schreiben. Für diese Beratung benötigen die Apotheker eine spezielle Weiterbildung, sagt Berghs, die diese Schulung durchlaufen habe.
Die Apotheker prüfen dann etwa, ob es mögliche Wechselwirkungen oder Doppelverordnungen gibt. Sie geben Tipps zur optimalen Dosierung und dem idealen Einnahmezeitpunkt. Diese individuellen Medikationsanalysen würden auch zu einer besseren Lebensqualität durch eine gesteigerte Therapietreue der Patienten führen, sagt Almuth Berghs.
Ebenfalls unter die pharmazeutischen Dienstleistungen fällt die Schulung für Inhalationstechnik. Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD, aber auch mit hartnäckigen Infekten der Atemwege nutzten inhalative Arzneimittel. Dabei sei die korrekte Anwendung entscheidend. Patienten ab sechs Jahren könnten sich in der Apotheke beraten lassen und den Umgang mit dem Gerät sowie bestimmte Atemtechniken üben. Durch diese Schulungen werde sichergestellt, dass Patienten ihre Medikamente effektiv einsetzen können – ein wichtiger Beitrag zu einer erfolgreichen Therapie, sagt Anne Rhein, Inhaberin der Apotheke am Deutschen Eck.