Sanierungsstau im Rhein-Kreis Neuss Kampf gegen marode Brücken
<irwordspace style="word-spacing 0046875em;"><irglyphscale style="font-stretch 102%;">Rhein-Kreis</irglyphscale></irwordspace> · Brücken sind zentrale Verkehrsknotenpunkte – doch im Rhein-Kreis Neuss sind viele davon in schlechtem Zustand. Um Sanierungen und Neubauten zu beschleunigen, haben die Kreistagsfraktionen eine Resolution eingebracht. Das sind ihre Forderungen.
Marode Brücken und ihre Instandsetzung sind im Rhein-Kreis Neuss ein Dauerthema: Sei es die nötige Ablastung der Kardinal-Frings-Brücke, der geplante Neubau der Fleher Brücke oder der Teilabbruch des sogenannten Spaghettiknotens. Der Zustand dieser wichtigen Knotenpunkte verdeutliche, dass die Verkehrsinfrastruktur längst an ihre Belastungsgrenzen gelangt ist – und in vielen Bereichen sogar schon darüber hinaus. So formulieren es zumindest die Fraktionen im Kreistag. Um die Instandhaltung und Erneuerung dieser wichtigen Verkehrsachsen zu beschleunigen, haben die Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und UWG/Freie Wähler-Zentrum eine Resolution für die Sitzung des Mobilitätsausschusses am Dienstag eingebracht. Das sind ihre Forderungen.
Bestandserfassung
und Priorisierung
Um frühzeitig auf Sanierungsbedarfe reagieren zu können, soll die Kreisverwaltung eine detaillierte Bestandsaufnahme aller Brücken – sowohl für Straßen- als auch für den Schienenverkehr – im Rhein-Kreis vornehmen. Von diesem Austausch auf kommunaler Ebene versprechen sich die Fraktionen nicht nur einen Überblick, sondern auch die Möglichkeit, eine Finanzierung der anstehenden Maßnahmen frühzeitig und ohne akuten Handlungsdruck zu klären. „Diese Analyse soll der Kreisgemeinschaft dazu dienen, anhand der Bedeutung der Bauwerke für reibungslose Verkehre, Prioritäten für deren Instandhaltung, Planung und gegebenenfalls Neubau zu erarbeiten“, heißt es in der Resolution.
Umfassende Planungen erforderlich
Unter Berücksichtigung dieser Prioritätenliste müsse den Brücken dann größtmögliche Aufmerksamkeit geschenkt werden – und zwar nicht nur in puncto Instandhaltung. Denn auch bei der Planung von neuen Brücken müsse der Schwerlastentransport stärker berücksichtigt werden, Stichwort Tragfähigkeit für schwere Fahrzeuggespanne. Gerade im Hinblick auf die Energiewende, die Großraum und Schwertransporte erfordere, braucht es ausreichend belastbare neue Bauwerke. „Brücken, die den aktuellen und zukünftigen verkehrlichen Anforderungen gerecht werden, sind eine fundamentale Voraussetzung für ein funktionierendes Verkehrssystem“, betonen die Fraktionen in ihrem Schreiben. Und auch bei der Planung von Sanierungs- oder Baumaßnahmen gilt es den Fraktionen zufolge, die Auswirkungen von einer eingeschränkten Befahrbarkeit oder sogar einer vollständigen Sperrung der Verkehrsachse mehr zu beachten. „Diese Aspekte sollten dazu genutzt werden, die Planungs- und Realisierungsprozesse für Ersatzneubauten zu beschleunigen“, wie es in der Resolution heißt.
Ohne praktische Lösungen
geht es nicht
Zur Beschleunigung dieser Prozesse können auch „praktische Lösungen“ beitragen. Diesen dürfen den Fraktionen zufolge auch gerne unkonventionell sein oder von der Norm abweichen. Ein Beispiel: flexiblere Verkehrsregelungen für Unternehmen. Anstatt dem gesamten Schwerlastverkehr die Fahrt über eine abgelastete Brücke zu verbieten, könnte man zumindest Firmen in der Nähe dieses Knotenpunkts eine „partielle Durchfahrtserlaubnis“ erteilen. Darüber hinaus sei auch der Einsatz modularer Bauweisen denkbar. Dadurch ließe sich die Dauer von Genehmigungs- und Bauprozessen erheblich verkürzen, sind die Fraktionen überzeugt.
Engere Zusammenarbeit angedacht
Dabei wollen sie nicht nur die Kreisverwaltung mit ihrer Resolution erreichen, sondern alle relevanten Akteure. Das heißt: Neben einem Austausch mit Bund und Land sollen auch die Kommunen im Kreis sowie die Deutsche Bahn in Gespräche miteinbezogen werden. Dieser „umfassendere Ansatz“, wie die Fraktionen schreiben, soll dazu dienen, die Verkehrsinfrastruktur bestmöglich für die Anforderungen einsatzfähig zu halten.