Praktikum „In meiner Schule wird in zehn Sprachen unterrichtet“

Oscar Kumlin besucht die Europäische Schule in Brüssel – und macht zurzeit ein Praktikum bei der WZ.

Oscar Kumlin macht ein Praktikum bei der WZ.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Ich heiße Oscar und komme von der Europäischen Schule in Brüssel, die „Ecole Europeenne Bruxelles“. Dort lernen mit mir rund 3000 Schüler aus allen möglichen Staaten Europas. Ich bin gerade für eine Woche als Praktikant bei der Westdeutschen Zeitung, weil ich mal sehen wollte, wie eine Tageszeitung produziert wird. Eigentlich wohne ich in Brüssel, aber weil meine Mutter in Wuppertal aufgewachsen ist, bin ich oft in den Ferien hier.

Mein Vater kommt aus Schweden und arbeitet bei der Europäischen Kommission. Daher gehe ich auf die Europaschule. Sie ist im Vergleich zu deutschen Schulen in vielen Bereichen größer und vielfältiger. Auf meiner Schule wird in zehn unterschiedlichen Sprachen unterrichtet. Ich zum Beispiel wurde die ersten fünf Schuljahre auf Schwedisch unterrichtet und anschließend immer auf Deutsch.

Nicht nur die Sprachenvielfalt ist anders als an deutschen Schulen, sondern auch das Schulsystem. Beispielsweise muss man bei uns die Schule über die kompletten zwölf Jahre nicht wechseln. Dies bedeutet, Grundschule und Gymnasium sind auf einer Schule zusammengefasst. Die Europäischen Schulen sind eine Gemeinschaftseinrichtung der Mitgliedstaaten der EU. Vier von 13 in Europa gibt es in Brüssel. In Deutschland gibt es drei: in Frankfurt, München und Karlsruhe. Die Europäischen Schulen wurden unter anderem gegründet, um die Kinder der Bediensteten der Europäischen Gemeinschaften zu unterrichten. Die Schulen sichern nicht nur die Vielfalt der Sprachen, sondern auch die verschiedenen Kulturen.

Dadurch, dass ich Eltern aus verschiedenen Ländern habe, die aber beide in Belgien arbeiten, verbringe ich viel Zeit in unterschiedlichen Ländern. Dies führt dazu, dass ich viel zwischen diesen drei Ländern reise und dabei viel entdecke. Die Länder sind Schweden, Deutschland und Belgien. Von diesen drei gefällt mir Schweden am besten. Das liegt daran, dass Schweden einfach eine sehr schöne Landschaft hat. Die Menschen in Schweden sind oft sehr hilfsbereit.

Wenn deutsche Kinder erfahren, wie lange wir an der Europäischen Schule Ferien haben, werden sie schon mal neidisch. Wir haben von der sechsten bis zur elften Klasse zehn Wochen Sommerferien. Das ist so geregelt, weil die Zwölftklässler ihr Baccalaureate schreiben - also das Abitur. Dafür brauchen sie Ruhe. Im Großen und Ganzen fühle ich mich sehr wohl auf der Europäischen Schule und kann sie auch weiterempfehlen.