Barrierefreiheit in Dormagen Politik favorisiert Schrägaufzug für die Sparkassen-Treppe
Dormagen. · Nach einer Diskussion wurde ein Beschluss aber wieder vertagt.
Um Rollstuhlfahrer, Ältere, denen das Gehen schwer fällt und die auf einen Rollator angewiesen sind, Eltern mit Kinderwagen, kurz: alle, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, geht die Dauer-Diskussion um die „Sparkassen-Treppe“ an der Straße Unter den Hecken. Und die müssen sich weiter gedulden, weil immer noch nicht feststeht, wann die marode Treppe adäquat ersetzt wird. Denn die Politiker des Eigenbetriebs-Ausschusses haben das Thema vertagt. Allerdings nicht ohne vorherige Diskussion und nicht ohne Hinweis an die Rathausverwaltung, wie eine Lösung aussehen könnte: Aktuell wird mehrheitlich ein sogenannter Schrägaufzug favorisiert. Vorbild ist unter anderem Monheim. Jetzt soll sich ein Arbeitskreis mit Beteiligung von Fachleuten und Vertretern der Fraktionen auf eine gangbare Lösung verständigen.
Seit Monaten läuft die Diskussion um eine Veränderung der Treppen-Situation, ausgelöst durch die Werbegemeinschaft City-Offensive, die noch unter ihrem vorherigen Vize-Vorsitzenden Erik Krüger einen barrierefreien Zugang von Unter den Hecken (und dem dortigen Parkplatz) zur Innenstadt/„Kö“ forderte. Am Mittwoch Abend wurde der Ton rauer, denn der planungspolitische Sprecher der SPD, Carsten Müller, übte deutliche Kritik an der Verwaltung, die seiner Meinung nach dem Antrag der CDU/SPD-Koalition nicht nachgekommen sei. Sie sollte eine „Auflistung von baulichen Möglichkeiten zum barrierefreien Zugang) vorlegen und damit auch eine Gegenüberstellung von Alternativen plus Bewertung der Machbarkeit und der Kosten.
„Die Vorlage der Verwaltung ist enttäuschend. Es fehlen einfach die Ideen.“ Hans-Joachim Woitzik vom Zentrum bezeichnete die Verwaltungsarbeit als „fantasielos“. Bereits im Juli war der Punkt wegen nicht komplett abgearbeiteter Prüfaufträge von der Tagesordnung genommen worden: „So sind wir nicht in der Lage, eine Veränderung auf den Weg zu bringen.“
Die FDP drängte auf eine Umsetzung der Vorlage
Einzig Hans-Georg Döring (FDP) war begeistert, fand die Vorlage „sehr eindeutig und gut ausgearbeitet“. Er forderte: „Machen und nicht Schnacken.“ Doch so einfach war es aus Sicht der anderen Politiker nicht, die mehr in die Tiefe gehen wollten. Zentrum-Chef Woitzik brachte mit seinem Hinweis auf einen „Schrägaufzug beziehungsweise Treppenlift“ eine alternative und bis dato noch nicht diskutierte Variante ins Gespräch, und sorgte so für einen gewissen Durchbruch, weil sich CDU und SPD auch positiv in diese Richtung äußerten.
Beschlossen ist bislang immerhin eine Sanierung und die Befürwortung eines barrierefreien Zugangs. Mehr nicht. Je vehementer sich die City-Offensive für einen Aufzug ausspricht, desto kritischer und zurückhaltender agiert die CDU. Einen Aufzug wird es an dieser Stelle nicht geben. Dagegen hat sich ihr frisch gekürter Bürgermeister-Kandidat in der Aufstellungsversammlung am Montag klar ausgesprochen, und in dieser Frage wird die Fraktion ihm nicht in den Rücken fallen. Die Gesamtkosten für diese Variante, für die sich die Stadt ausgesprochen hat, liegen bei 360 000 bis 430 000 Euro, gegenüber 300 000 Euro für den Bau einer barrierearmen neuen Treppe.
Eine klare Position in der Eigenbetriebssitzung bezog Kordula Fuchs, Vertreterin des Runden Tischs Barrierefreiheit: „Ein Aufzug wäre natürlich die ideale Lösung.“ Fuchs sprach sich für ein unabhängiges Gutachten aus, um die Frage nach der besten Lösung zu beantworten. schum