Künstlerin Katharina Fritsch Zum vierten Mal bei der Biennale in Venedig

Katharina Fritsch zeigt zum vierten Mal ihre Werke bei der Biennale.

213 Künstler wurden von der italienischen Kuratorin Cecilia Alemani zur Hauptausstellung der diesjährigen Biennale von Venedig eingeladen, der wichtigsten Ausstellung der Welt. Aus Düsseldorf kommt kein Thomas Schütte, kein Andreas Gursky, kein Thomas Ruff, sondern einzig und allein Katharina Fritsch (65), die zum vierten Mal dort gastiert. Die Bildhauerin entspricht mit ihren Skulpturen auf ideale Weise dem Ausstellungsmotto „Milk of Dreams“ – frei nach dem Buch der surrealistischen Autorin Leonora Carrington. Die Darstellung von Körpern und deren Metamorphosen steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit wie der Ausstellung, die am 23. April eröffnet wird.

Schlagzeilen machte Fritsch
mit dem blauen Gockelhahn

Schlagzeilen machte Katharina Fritsch mit ihrem blauen Gockelhahn auf der 4. Plinthe des Trafalgar Square, bedeutet doch der „Cock“ in der englischen Umgangssprache nicht nur Hahn, sondern auch Schwanz. Zwischen all den Generälen und Admirälen, die den Ruhm der einstigen Weltmacht erstritten haben, wirkte die Skulptur aus Epoxydharz und Lackfarbe wie eine Persiflage auf die eitlen Männer Britanniens.

 Was der blaue Hahn für die Engländer noch heute ist, war einst der grüne Elefant für die Düsseldorfer in der Kunstsammlung NRW, K 21. Lebensgroß und bis in die kleinste Hautfalte dem Original im Bonner Naturkundemuseum nachgebildet, begrüßte er die Besucher aus der Bel Etage, die damals noch das Tageslicht und die Blicke von außen einließ. Der damalige Leiter des K 21, Julian Heynen, ließ das Fenster ausbauen, damit das prächtige Tier nach seinem Abstecher in der Tate Modern wieder am Kaiserteich landen konnte. Nicht für immer. Heute überdauert die Leihgabe der Künstlerin die Zeiten in einer Scheune. Doch immerhin sind die tiefsinnigen, doppeldeutigen Figuren von „Mann und Maus“ sowie „Mönch, Arzt und Dealer“ weiterhin in der Kunstsammlung zu bewundern.

 2014 erhielt Fritsch den Kunstpreis der Landeshauptstadt Düsseldorf. Für den Kauf einer Skulptur für den Außenraum konnte sich bislang niemand entscheiden. Die pensionierte Akademieprofessorin stellt denn auch lieber in San Francisco, New York, Basel oder Zürich aus. Und ihre Galerie ist die van Matthew Marks in New York.