Tischtennis Borussia gewinnt den Pokal

Die Düsseldorfer setzen sich im Finale mit 3:0 gegen den 1. FC Saarbrücken durch. Timo Boll gelingt der entscheidende Punkt.

Die Düsseldorfer jubeln mit dem Pokal.

Foto: dpa/Tom Weller

Wenn Cheftrainer Danny Heister mit seinen Schützlingen Timo Boll, Anton Källberg, Dang Qiu, Kay Stumper und Borgar Haug wild neben einer Tischtennis-Platte auf und ab springt, so wie in der Arena in Neu-Ulm, bedeutet das, die Borussia hat erneut einen Titel gewonnen. Diesmal war es der deutsche Pokalsieg Nummer 28 und das Tänzchen fiel besonders intensiv aus, war es doch der erste Pokalsieg der Düsseldorfer nach drei Jahren Abstinenz. „Im Endeffekt waren es beim Final Four zwei souveräne Siege. Das Jahr hätte schlechter beginnen können“, meinte Heister. „Ich bin sehr froh.“

Nach dem eher in die Kategorie Arbeitssieg einzustufenden 3:1- Halbfinalsieg über den ASV Grünwettersbach, liest sich das 3:0 im Endspiel über den 1. FC Saarbrücken nahezu wie ein Spaziergang. „Anton und Dang haben sich im Vergleich zum Halbfinale beide gesteigert. Das war schon super“, urteilt Heister. „Ok, Timo hätte im Finale zwar verlieren können, aber er hatte sich in der letzten Woche komplett auf das Final Four vorbereitet und hat verdient gewonnen.“

Bevor sich die Borussen im Finalspiel gegen den amtierenden Champions-League-Sieger und Dauerrivalen der letzten Jahre an den Tisch begeben durften, galt es die Vorschlussrunde zu gewinnen. Dort versuchte der Bundesliga-Neunte, der ASV Grünwettersbach aus Karlsruhe, dem Rekord-Pokalsieger ein Beinchen zu stellen. Die Karlsruher hatten vor vier Jahren mit ihrem nahezu sensationellen Pokalsieg schon einmal für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Für den ASV-Akteur Ricardo Walther und Borussias Dang Qiu war es eine Begegnung mit der eigenen Vergangenheit, war Walther doch einst in Düsseldorf aktiv und Qiu trug das Jersey des ASV. Zum kleinen Schreckgespenst für die favorisierten Borussen sollte aber Tiago Apolonia werden. Der 37-jährige Portugiese spielte gegen Qiu wie in den Zeiten, als er die Nummer 13 der Weltrangliste war, also auf dem Platz im globalen Ranking stand, den Qiu zum Zeitpunkt des Final Fours einnahm. Qiu fand keinen Rhythmus, ließ seine allseits gefürchteten Konter vermissen und ging erstaunlich deutlich unter. „Dang wollte gegen Apolonia spielen, weil er normalerweise gut gegen ihn spielt“, so Heister. „Doch Dang ist ja erst einen Tag vor dem Final Four von den WTT Finals aus Doha zurückgekehrt.“. Da musste sich der Borusse erst die Reisekilometer aus dem Körper spielen. Und als Walther im ersten Satz gegen seinen alten Vereinskameraden Boll sein immenses Ballgefühl und seine nicht unterentwickelten Fähigkeiten im Umgang mit dem Schläger und dem Ball zeigte, schwante einigen Borussia-Fans nichts Gutes. Doch Routinier Boll blieb Herr der Lage, wehrte im ersten Satz fünf Satzbälle ab, bevor er Durchgang eins und schließlich das gesamte Match noch deutlich für sich entschied. Und weil Anton Källberg mal wieder die Zuverlässigkeit in Person war, Deni Kouou und Apolonia trotz kleinerer Konzentrationsschwächen sicher bezwang, standen die Düsseldorfer im Endspiel.

Da hatten es die Saarbrücker mit ihrem Vorschlussrundengegner TTF Liebherr Ochsenhausen schon schwieriger. Mit 3:2 setzten sie sich in kräftezehrenden Matches durch.