An der Trasse gibt es noch viel Kritik

Anlässlich des Festes gestern befragten die Grünen die Bürger nach Vorschlägen zur Verbesserung. Nicht überall ist der Radweg demnach sicher und gut ausgeschildert.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Über die Balkantrasse gibt es viel zu sagen. Seit der Eröffnung ist sie spätestens an sonnigen Nachmittagen wie dem gestrigen hochfrequentiert. Die Balkantrasse macht das Bergische Land fahrradtauglich. Oder doch nicht?

Foto: Siewert

Die Mitglieder der Burscheider Grünen zückten Fragebögen und Kugelschreiber. „Was könnte besser sein?“, so lautete die Frage, die die Freizeitradler und Berufspendler beantworten sollten. Befragte fand der Ortsverein am Sonntag in genügender Fülle.

Das Trassenfest lockte auch in diesem Jahr wieder zahlreich die Besucher auf die Trasse. Und dass, obwohl das Fest in diesem Jahr etwas kleiner ausfiel. Nur zwei Kommunen beteiligten sich, Burscheid und Wermelskirchen. Während in Wermelskirchen auf Entertainment Wert gelegt wurde — am Zweiradcenter Lambeck stand eine große Bühne und Bands spielten live — setzten die Burscheider auf Gemütlichkeit. Von der Sonne geschützt stärkten sich die Besucher in Höhe des Jugendzentrums Megafon mit Kartoffelsalat, Frikadellen und Waffeln. Und sie beantworteten bei der Gelegenheit natürlich gerne auch die Fragen der Kommunalpolitiker, hatten sie von ihrer Anreise doch noch frische Eindrücke von der Strecke im Kopf.

„Die Zuwegung wurde oftmals bemängelt“, sagte Heidi Neumann. Sie konnte dieser Kritik nur beipflichten. Die Burscheiderin fährt selbst regelmäßig über die Balkantrasse. „Wenn die Möglichkeiten, nach Leichlingen und Opladen zu kommen, besser ausgeschildert würden und der Fahrbahnbelag mancherorts fester wäre, könnte man besser Rundtouren machen.“

Mehrfachnennungen auf dem Fragebogen gab es auch bei der Beschilderung. Auf Gefahren werden selten hingewiesen, sagte Sabine Wurmbach. „Ein Beispiel ist der Abschnitt an der Realschule. Immer wieder strömen unzählige Jugendliche auf die Trasse. Sie blockieren den Radweg“, sagte die Fraktionsvorsitzende. „Man muss bedenken, dass die Radfahrer an dieser Stelle ein hohes Tempo draufhaben.“

Ein weiterer Punkt auf der Mängelliste ist die Unterbrechung der Trasse in Wermelskirchen. Die Radfahrer müssen dort abschnittsweise auf der Straße fahren, um wieder zur Trasse zu gelangen. Diese Kritik ist Wermelskirchens Bürgermeister Rainer Bleek nicht fremd. Seit Jahren wird über das Thema gegenläufiger Radverkehr auf der Telegrafenstraße diskutiert. Der Radverkehr als kommunalpolitisches Thema ist kein seltenes. Die Grünen wollen dafür sorgen, dass es erneut auf die Agenda kommt. „Wir sehen hier viel Potenzial, die Autos von der Straße zu bekommen“, so Sabine Wurmbach.