Architektur: Alternativen Wohntraum erfüllt

Sechs ökologische Häuser des Freio-Dorfes sind fertig, drei noch geplant.

Burscheid. Als bislang letzte Bauherren haben Coretta und Peter Preyer im September des vergangenen Jahres ihr Haus im Freio-Dorf in Berringhausen bezogen. Nach einem Dreivierteljahr fällt ihr Fazit durchweg positiv aus: "Die Entscheidung war richtig, es ist unser absolutes Traumhaus."

Beim Tag der Architektur am Wochenende öffnete das Ehepaar wie auch die fünf anderen Eigentümer im Öko-Dorf die eigene Haustüre, um Interessierten einen Einblick in eine alternative Art des Bauens und Wohnens zu gewähren. Bislang wurden sechs von neun geplanten Häusern realisiert.

Bereits zur ersten Führung am Samstag um 12Uhr war der Andrang groß. Projektentwickler und Architekt Dervisha Gabor Schneider erläuterte auf einem Rundgang das Konzept der Häuser, das moderne Architektur in ökologischer Holzbauweise mit einem bestehenden Dorf verbindet.

Durch einen Zufallsfund im Internet waren die Preyers auf das Freio-Dorf gestoßen und von dem Projekt schnell überzeugt. Die Entscheidung, von Wermelskirchen nach Burscheid aufs Land zu ziehen, fiel nicht schwer. "Es ist das Zusammenspiel von vielen Dingen", erläutert Coretta Preyer die Vorzüge. "Die Architektur, das Dorfleben und die Grundidee, Innen- und Außenräume miteinander zu verbinden." All das haben sie in Berringhausen vorgefunden.

Ein Blick in ihr Eigenheim lässt erahnen, was mit dem Zusammenspiel gemeint ist. Ein lichtdurchflutetes Erdgeschoss mit großen Fenstern vermittelt schon beim Überqueren der Türschwelle einen freundlichen Eindruck. Riesige Schiebefenster ermöglichen den übergangslosen Gang auf die Terrasse. Dicke Holzbalken innen und außen und ein farbenfroher roter Anstrich der Außenverkleidung vermitteln bei allen Objekten Einheitlichkeit. "Das Innenleben der Häuser ist aber individuell und sehr verschieden", erklärt Architekt Schneider.

Familie Preyers ganzer Stolz ist das ebenfalls lichtdurchflutete und mit vielen Spiegeln versehene Bad im ersten Stockwerk. Nur ein Haselnussbaum schützt vor neugierigen Blicken von draußen. "Unter dem Baum zu baden ist einfach herrlich", sagt Coretta Preyer und die Gäste bei der Besichtigung pflichten dem uneingeschränkt bei. "Das gefällt mir sehr gut" oder "Wahnsinnig gut genutzt" waren nur zwei beispielhafte Komplimente.

Ein begehbares Regal dient als Treppe zur Dachterrasse. Eine Intention des Architekten war es, zu mehreren Tages- und Jahreszeiten unterschiedliche Plätze im Haus vorzufinden, an denen man verweilen kann. Die Privaträume wie das Schlafzimmer wurden allerdings mit kleineren Fenstern ausgestattet. Sichtschutz bietet auch der extra angepflanzte Bambus im Garten.