Arentshain steht nach 75 Jahren vor dem Abriss
Die Bitte um Unterstützung beim Wupperverband ging für den Verein nach hinten los.
Burscheid. Die Kaltenherberger Heimatfreunde feiern in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Gründungsort war 1938 der Arentshain, das vom Verein angelegte Gelände im Eifgental unterhalb des Thomashofs. Doch ausgerechnet im Jubiläumsjahr scheinen die Tage von Schutzhütte, Teich und Wasserrad gezählt. „Das Ende ist absehbar“, sagt die Vereinsvorsitzende Helga Coen.
Schon länger klagt der Verein darüber, dass die Arbeit mit der jährlichen Entschlammungsaktion und dem Unterhalt kaum noch zu bewältigen ist. Naturwart Michael Sulzbacher, 2009 extra zum Erhalt des Arentshains wieder in den Verein eingetreten, steht meist relativ allein auf weiter Flur.
„Anfang 2012 habe ich dann den Wupperverband kontaktiert und um Unterstützung angefragt“, erzählt er. Eine Initiative, die am Ende nach hinten losging. Denn als es in diesem Jahr endlich zur Begehung mit Wupperverband, Stadt und Verein kam, stellte sich heraus, dass die Anlage offenbar nie wirklich genehmigt worden war. „Jetzt fordert uns der Verband auf, den Arentshain zu schleifen“, sagt Sulzbacher.
Der Naturwart sieht derzeit wenig Chancen, die Anlage zu erhalten. „Ich bin zwar alles andere als erfreut darüber, aber nach dem aktuellen Stand der Dinge wird das kaum möglich sein.“ Schon sieht er sich in der unfreiwilligen Rolle des Abwicklers.
Denn selbst wenn es die Einwände des Wupperverbandes nicht gäbe, bereitet dem Verein mangels Personal für den regelmäßigen Unterhalt schon die Verkehrssicherheitspflicht Sorgen. Aus dem Grund ist im Herbst bereits die lange Treppe vom Arentshain hinauf zum Hammerweg wieder zurückgebaut worden.
Schon hält Sulzbacher Ausschau nach Betrieben, die den Abriss übernehmen könnten. Denn mit der Beseitigung der Betonfundamente und des Mauerwerks wäre der Verein überfordert. Angebote liegen noch nicht vor, aber die Vereinskasse wird mächtig bluten müssen.
„Auf jeden Fall mit 3- bis 5000 Euro“ rechnet die Vorsitzende Coen und kalkuliert dabei noch sehr optimistisch. Die 61-Jährige kennt das Gelände seit ihrer Kindheit. „Wenn es verschwinden würde, täte mir das sehr leid. Viele Ältere sind damit noch sehr verbunden. Aber wir haben keine Leute mehr, die Michael Sulzbacher unterstützen können.“
Zwar hat der Verein noch 190 Mitglieder, aber er stand schon knapp vor der Auflösung, weil sich niemand für die Vorstandsarbeit fand. Die Jugendlichen engagieren sich im Theater und neuerdings auch wieder beim Pfingsteiersingen. Aber mit dem Gründungsort im Eifgental verbinden sie kaum noch etwas.