Aufräumarbeiten nehmen noch Monate in Anspruch

Der Neujahrssturm Burglind hat zwar deutlich weniger Schäden als Kyrill angerichtet, aber auch hier sind die Folgen noch lange zu sehen.

Foto: Doro Siewert

Bergisches Land. Keine zwei Wochen nach Burglind, dem Orkan, der das Bergische Land in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar heimgesucht hat, hat das Regionalforstamt Bergisches Land bereits die Schäden in den bergischen Wäldern bilanziert.

Zwar ist Burglind nach Kyrill und Ela der schädlichste Sturm gewesen, der die bergischen Wälder zerzaust hat, gleichwohl hat er nur einen Bruchteil der Schäden verursacht. Dies wird aus einem Vergleich der geworfenen oder gebrochenen Holzmenge deutlich: Burglind: 25 000 Kubikmeter, Kyrill (2007): 550 000 Kubikmeter. Die Schadensmenge von Burglind beträgt nur etwa fünf Prozent derjenigen von Kyrill.

Gleichwohl sind viele Kleinprivatwaldbesitzer, deren einzige Waldparzelle von dem aktuellen Sturm zerstört wurde, im Einzelfall erheblich betroffen. Burglind hat überwiegend einzelne Bäume und Baumgruppen geworfen und nur an wenigen Stellen ganze Wälder niedergelegt. Überwiegend waren die wenig sturmfesten Fichten betroffen, aber in der Hauptwindbahn sind auch die als sturmfest geltenden Eichen und Buchen nicht verschont geblieben. Es hat auffällig viel Windbruch gegeben, was auf turbulente Winde oder gar kleine Windwirbel hinweist.

Die Schäden konzentrieren sich in einer wenige Kilometer breiten Hauptwindbahn von Südwesten her beginnend im Königsforst über das Stadtgebiet von Bergisch Gladbach, dann Overath, Lindlar, Engelskirchen, Ründeroth, Gummeroth, Strombach, und Gummersbach, um schließlich in Bergneustadt zu enden. Schadensschwerpunkte sind Bergisch Gladbach wo mit 7000 Kubikmeter mehr als ein Drittel der Schäden entstanden sind.

Der hohe Anfall von Windbruch, bei dem die Stämme zersplittern, hat vielfach zu einer Holzentwertung geführt, weil das betroffene Holz nicht mehr als wertvolles Stammholz absetzbar ist, sondern nurmehr für die Spanplatte taugt. Überall ist mit der Hilfe der örtlichen Förster schon mit der Aufarbeitung begonnen worden. Zunächst wurden die Wege freigeräumt und jetzt arbeiten Holzerntemaschinen die größeren Schadflächen auf, was noch drei bis vier Wochen andauern kann. Holzerntemaschinen sind auch deswegen im Einsatz, weil der Einsatz von Motorsägen bei Windwürfen unter anderem durch Spannungen extrem gefährlich ist. Die kommen nur dort zum Einsatz, wo nur Einzelbäume oder kleine Baumgruppen betroffen sind. Deren Aufarbeitung kann noch Monate in Anspruch nehmen.

Besonders in Bergisch Gladbach sind beliebte Naherholungswälder in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb die Warnung des Forstamtes: Das Betreten der abgesperrten und mit Warntafeln versehenen Baustellen ist lebensgefährlich und verboten. Wanderer oder Hundehalter sollten auf nicht gesperrte Wege ausweichen. Das Betreten der Wälder geschieht im Übrigen auf eigene Gefahr. Man sollte derzeit achtsam sein und und schiefstehende oder aufhängte Bäume meiden und auch nicht über liegende Stämme klettern. Diese Bäume stehen unter Spannung und können sich ohne äußeren Anlass heftig bewegen oder ganz zu Boden stürzen. Auch kleine Äste — aus 25 Meter Höhe herabgefallen- können erhebliche Verletzungen zur Folge haben.