Baustart für Jugendzentrum an der Montanusstraße
Im Sommer 2014 soll die Einrichtung fertig sein. Die ersten Entwürfe waren vor fünf Jahren vorgestellt worden.
Burscheid. Denise, Maike und Sarah verfolgen den kleinen Menschenauflauf mit Wohlwollen. Die 16-jährigen Realschülerinnen sind mit ihrem Sozialwissenschaftskurs zur Montanusstraße gekommen, um den symbolischen ersten Spatenstich für das neue Jugendzentrum mitzuerleben. Zwar nutzen sie ab und an auch das Megaphon draußen in Sträßchen. Aber die neue Lage sagt ihnen deutlich mehr zu. „Hier ist die Busverbindung viel besser. Und dann noch der Radweg daneben“, lobt Denise.
So ein erster Spatenstich zählt zu den weitgehend sinnfreien Ritualen der Baubranche. Aber vielleicht brauchen alle Beteiligten in diesem Fall wirklich ein äußerliches Zeichen, um zu begreifen, dass es jetzt, fünf Jahre nach der ersten Vorstellung der Architektenentwürfe, wirklich losgeht. Georg Biskup, dessen Düsseldorfer Büro Miksch, Rücker + Partner schließlich den Zuschlag erhielt, lacht vieldeutig auf die Frage, ob er zwischenzeitlich den Glauben an die Realisierung verloren habe.
Andererseits waren Stadt und Planer auch zum Erfolg verdammt. Denn der Abriss hat schon Fördergelder verschlungen, die bei einem Scheitern des Projekts hätten zurückgezahlt werden müssen. Insofern mischt sich in die Freude und den Stolz anlässlich des Baustarts auch eine gute Portion Erleichterung.
13 bis 14 Monate Bauzeit sind einkalkuliert für den ersten städtischen Neubau seit der Fertigstellung der Schulberghalle im Jahr 1981. 2250 Quadratmeter Fläche stehen dafür zur Verfügung, das Jugendzentrum selbst wird später über 800 Quadratmeter verfügen.
Bürgermeister Stefan Caplan („Perfekter kann aus meiner Sicht ein Standort nicht sein“) erinnerte an die geänderten Rahmenbedingungen für Jugendarbeit durch Ganztagsangebote und die verkürzte G8-Schulzeit. Auch das habe zur Entscheidung für den Neubau beigetragen. „Und mit dem Jugendcafé in der neuen Einrichtung erfüllen wir den Wunsch vieler Jugendlicher.“
Angesichts des engen Finanzrahmens auch nicht unwichtig: Durch Zusagen von Kreis, Land und Sponsoren sei inzwischen auch die Ausstattung des Neubaus gesichert, freute sich Caplan. So hat der Förderverein des Megaphons schon 40 000 Euro an Landesmitteln für eine Licht- und Musikanlage akquiriert.
Ob das Zentrum auch an der neuen Stelle weiter Megaphon heißt oder einen neuen Namen erhält, ist im Übrigen eine der Fragen, zu denen die Stadt baubegleitend immer wieder Jugendliche in Workshops zu Rate ziehen will.