Behindertensport: Winter tritt ohne Nachfolger zurück

Wunschkandidatin Gertrude Struminski lehnt den Vereinsvorsitz ab. Sie habe in einem Jahr als Zweite Vorsitzende noch nicht alles Nötige von Winter gelernt und sei auch beruflich noch sehr eingespannt.

Burscheid. Mit Gertrude Struminski glaubte Max Winter eine Nachfolgerin gefunden zu haben. Die aber überraschte ihren Verein am Samstagabend: Sie nahm die Wahl zur Ersten Vorsitzenden nicht an. "Nein", war ihre deutlich vernehmbare Antwort auf die Frage des Wahlleiters Hubert Schüpke.

Dann kam die Erklärung vor den rund 80 Anwesenden. Sie habe in einem Jahr als Zweite Vorsitzende noch nicht alles Nötige von Winter gelernt und sei auch beruflich noch sehr eingespannt. Struminski arbeitet vollzeit als Bewegungstherapeutin in Wermelskirchen.

Die Wendung überraschte auch Winter. Er hatte Struminski noch mit den Worten vorgeschlagen: "Der Applaus beweist, dass Gertrude schon gar nicht mehr Nein sagen kann." So hat der 75-Jährige nach vierjähriger Suche noch immer keinen Nachfolger.

Nach der Wahl drehten die Mitglieder noch reichlich am Personalkarussell. Linda Schoth trat als Zweite Sportwartin zurück - dieses Amt übernimmt nun der ehemalige Vorsitzende Max Winter. Dafür wurden Schoth und Hans Mohr zu Beisitzern in den Vorstand berufen. Für Schriftführerin Ulla Adams tritt Maria Fernandez (32) als verhältnismäßig junges Mitglied in den Vorstand ein.

Der Dank an Winter manifestierte sich zunächst in minutenlangem Applaus, dann brachte der Vorstand auf einer Sackkarre das Abschiedsgeschenk: eine mehr als einen Meter hohe Natursteinsäule mit dem Vereinswappen.