BfB kritisiert Stadt und Megaphon

Reaktionen der Parteien auf die Absage der Podiumsdiskussion

Burscheid. Der Eklat um die geplatzte Podiumsdiskussion im Megaphon hat in der Burscheider Kommunalpolitik geteiltes Echo hervorgerufen.

Die Entscheidung der Landratskandidaten von CDU, SPD und Grünen, wegen der Einladung an den Pro-NRW-Vertreter nicht teilzunehmen, sei verständlich, so der BfB-Fraktionsvorsitzende Michael Baggeler. „Umso unverständlicher war die Entscheidung von Stadt und Megaphon, mit der Einladung an die Rechtsextremen dieses Debakel heraufzubeschwören.“

Die von Bürgermeister Caplan angekündigte Konsequenz, bei einer solchen politischen Konstellation künftig gar nicht mehr zu derartigen Veranstaltungen einzuladen, bezeichnete Baggeler als falsch. Auch bei früheren Diskussionen sei auf die Anwesenheit extremer Kandidaten verzichtet worden. „Man hätte den Förderverein des Megaphons bitten sollen, die Diskussion zu veranstalten.“

Jörg Baack (CDU) sagte, er könne als Jurist sowohl die Stadt als auch die Absagen verstehen. Es gebe einerseits den Gleichheitsgrundsatz, den man zumindest bedenken müsse. „Auf der anderen Seite kann ich die Haltung der Kandidaten nachvollziehen, mit Pro NRW nicht diskutieren zu wollen.“ Als „sehr ungeschickt“ bezeichnete Dieter Müller (SPD) das Vorgehen der Stadt. „Ich hätte Pro NRW nicht eingeladen und würde mich auch nicht mit ihnen an einen Tisch setzen.“ Ähnlich äußert sich Sabine Wurmbach (Grüne). „Von Anfang an sehr unglücklich“ sei die Vorbereitung gewesen. Auch die Ursprungsplanung, nur CDU und SPD einzuladen, sei „befremdend“. Wurmbach: „Man hätte vorher in Ruhe überlegen sollen.“

Gerd Pieper (UWG) hält die Absage der Podiumsdiskussion durch die Kandidaten von CDU, SPD und Grünen dagegen für falsch: „Man muss sich mit den Leuten von Pro NRW auseinandersetzen.“ Rolf Mebus (FDP) hat Verständnis für alle, „die sagen, mit denen wollen wir nicht reden“. Allerdings müsse man sich auch fragen, was passiere, wenn der Gemeinde wegen mangelnder Neutralität Vorhaltungen gemacht würden. er