Biotonne: Bav verlängert Frist bis Ende Oktober

Bis zum Jahresende bleibt dann noch Zeit, bei Bedarf eine kleinere Restmülltonne zu beantragen.

Foto: Siewert

Burscheid. Der Bergische Abfallwirtschaftsverband (Bav) hat auf die Kritik an der Entscheidungsfrist für die Biotonne reagiert und sie um eine Woche bis zum 31. Oktober verlängert. Bis dahin müssen die Burscheider erklärt haben, ob sie ab Januar das freiwillige Angebot einer Biotonne annehmen wollen. Alternativ können sie die Bioabfälle auch an zwei Sammelstellen abgeben oder im eigenen Garten kompostieren. Im Restmüll hat der Bioabfall ab der Jahreswende nichts mehr zu suchen.

Dadurch kann sich die jährliche Restmüllmenge reduzieren. Burscheider können daher in der Folge der Anschaffung der Biotonne auch eine kleinere Restmülltonne beantragen. Dazu muss ein entsprechendes Formular beim Bav angefordert werden (s. Kasten „Kontakt“). Für die Beantragung bleibt laut Christoph Rösgen, Leiter Abfallwirtschaft beim Bav, dann noch Zeit bis Weihnachten.

Auch Ein- oder Zwei-Personen-Haushalte haben die Möglichkeit zur Reduzierung, selbst wenn sie schon die kleinste Restmülltonne (50 Liter) besitzen. Dann kann auf Antrag die 14-tägliche auf monatliche Abfuhr umgestellt werden. Zwei-Personen-Haushalte erhalten zusätzlich Gutscheine für vier Restmüllsäcke pro Jahr, um so auf die vorgeschriebene Mindestmenge von acht Litern pro Person und Woche zu kommen.

Bei der Biotonne gibt es das Angebot, gegen einmalige Zahlung von 35 Euro auch einen Filterdeckel gegen Geruchsbelästigungen zu erhalten. Das Filtermaterial muss dann alle zwei Jahre ausgewechselt werden.

Nach einer missverständlichen Interviewäußerung der Bav-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths zur derzeit schon hohen Auslastung der Avea-Vergärungs- und Kompostierungsanlage Leppe in Lindlar stellt Bav-Sprecherin Annette Göddertz klar, dass auf jeden Fall genug Kapazitäten für die Aufnahme des Biomülls von sechs weiteren Kommunen vorgehalten würden. „Derzeit denken wir mit unseren Partnern darüber nach, wie die Kapazitäten der Anlage vergrößert werden können.“ Zurzeit wird auf der Deponie Leppe der Bioabfall von 15 Kommunen angeliefert.

Die Mutmaßung des BfB, Küchenabfälle seien zur Vergärung überwiegend nicht geeignet, weist Christoph Rösgen zurück. Die seit 1997 betriebene Anlage in Lindlar sei speziell auf Bioabfall aus Haushalten eingestellt.

Küchenabfälle und Knochen würden noch einmal zerkleinert und zu einer Maische verarbeitet, die dann für den Vergärungsprozess genutzt werde. Dabei wird aus dem entstehenden Methangas auch Strom gewonnen. „In einem zweiten Schritt wird dieser Bioabfall mit dem gröberen Grünschnitt für die Nachkompostierung vermischt.“