Karneval in Burscheid Mit Getöse zum Kostümpreis

Burscheid/Hilgen · Hunderte feierten in Burscheid den Karneval. In den Turnhallen tanzten die Jecken bis in die Morgenstunden.

Diese Igelgruppe war rechtzeitig vor dem Karneval aus dem Winterschlaf erwacht und feierte in Ösinghausen.

Foto: Siewert, Doro H503799

 Draußen regnete es in Strömen, doch in der Turnhalle am Weidenweg und in der Pulvermacherhalle kochten die Sääle.

Wie herrlich jeck die Handballer der Bergischen Panther sind, das zeigte sich am Samstagabend, als in der Hugo-Pulvermacher-Halle an der Jahnstraße zum traditionellen Kostümball eingeladen wurde.

Der Kostümball der Bergischen Panther in Burscheid startete gleich mit einer halben Stunde Gardetanz von der Kölner Profi-Tanzgruppe „Rut-Wiess“. „Die haben den Saal zum Kochen gebracht“, fasste Michael Kotthaus vom Panther-Vorstand den Auftritt begeistert zusammen.

Kostümpreis für die Wahrsagerinnen

Die Gäste kamen in herrlich phantasievollen Kostümen: Harlekine und Zirkusdirektoren, Clowns und Piraten, Chirurgen und Rotkäppchen tanzten in der Halle. Den Vogel als bestes Gruppenkostüm schossen in diesem Jahr die „Wahrsagerinnen“ ab. Eine Zweiergruppe, die seit Jahren dabei ist.

Auch eine Gärtnergruppe und eine Kakteentruppe hatten sich zur Wahl gestellt. Die Schützen kamen als Teufel und Hexen, die Spicegirls trugen kleine Rucksäcke mit silbernen Raketen auf dem Rücken ihren glänzenden Anzüge und auch der „Zirkus außer Rand und Band“ nahm an der Prämierung teil.

Ein Novum auf der Karnevalsparty, die vor mehr als 60 Jahren in einer Kneipe gestartet war, gab es auch. Das Publikum entschied in diesem Jahr die Siegerehrung. Wer bei der Vorstellung auf der Bühne – die passende Musik dazu durfte man sich vorher selbst aussuchen - am meisten Applaus bekam, war Sieger.

„Das haben wir eingeführt, damit es fair zugeht. Und man uns als Veranstalter nichts nachsagen kann“, machte Kotthaus klar.

DJ Nick sorgte für moderne Karnevalsmusik und jede Menge kölscher Töne. Gegen drei Uhr morgens wurden die letzten Jecken aus der Halle gekehrt, bevor gestern Morgen das große Aufräumen begann.

„Alle Handballer sind bei den Vorbereitungen, der Organisation und dem Saubermachen involviert. Und machen in jedem Jahr wieder engagiert mit“, betont Michael Kotthaus, der am Sonntagmittag noch tatkräftig dabei war.

Ihn und sein Team freute besonders, dass auch am Samstagabend wieder alles friedlich abgelaufen war, alle fröhlich und ohne Zwischenfälle feiern konnten.

Am Weidenweg bekam einen Sitzplatz, wer reserviert hatte

Die Karnevals-Fans strömten auch scharenweise in die Halle des Turnerbund-Großösinghausen. Da waren sie wieder: die Geishas, pfundige Bayern,Police-Girls, Nonnen und Hexen, Clowns, und Deputys in Uniform. Ganze Tischreihen trugen bereits die Namen der „Ŕeservisten“ sprich der Gruppen, die schlauerweise ihre Plätze vorbestellt hatten.

Die etwa 300 zusätzlichen Gäste fanden diesmal eine größere Anzahl Stehtische vor.

Zwischen den schrillen Froschkönigen, den Husaren, Leichtmatrosen oder Cow-Girls steckten mit Sicherheit auch „Zugereiste“ aus Hilgen oder noch weiter weg.

Rita Selzer wartete darauf, dass ihr Begleiter Klaus Jenniges die Getränke zum Tisch brachte.

Nonnen aus dem Kloster entflohen

Jenniges gehört seit langem zu den ständigen Besuchern der TBÖ-Feier.

Auf der Suche nach einem günstigen Sitzplatz war Christa Paas. Sie hatte, trotz erst kürzlich erlittenem Unfall, wie immer ihre gute Laune mitgebracht.

Die vier streng gekleideten Nonnen, die ebenfalls an einem der Tische saßen behaupteten von sich: „Wir sind vom Kloster Kotten und konnten der Aufsicht entwischen!“

Auf heitere Stunden mit vielen Sportsfreunden freute sich auch Bernd Neurer. Dem TBÖ hatte er 32 Jahre als 1. Geschäftsführer angehört und kam als entflohener Strafgefangener.

Hinter der Getränke-Bar war Adrian Gembalczik als Theken-Chef und Personal-Organisator voll beschäftigt. Punkt zwanzig Uhr gaben die „Notärzte“ der Stimmung weiteren Schwung. Das nächste Highlight war die Schlebuscher Tanzgruppe.