Ein Interview mit c/o pop-Programmleiter Ralph Christoph c/o pop: „Im Mittelpunkt bleibt weiter die Musik“
Beim Kongress der c/o pop geht es am 25. und 26. August um die Wertschöpfung für Musiker und um die Verbindung der verschiedenen Branchen der Kreativwirtschaft. Ein Interview dazu mit dem Programmleiter Ralph Christoph.
Köln. Beim Kongress der c/o pop geht es am 25. und 26. August um die Wertschöpfung für Musiker und um die Verbindung der verschiedenen Branchen der Kreativwirtschaft. Ein Interview dazu mit dem Programmleiter Ralph Christoph.
Wie positioniert sich die c/o pop heute?
Ralph Christoph: Die c/o pop ist als Nachfolgerin der Popkomm in Köln ein Musikfestival, das mit der Convention über ein Kongressformat verfügt, das sich im Laufe der Jahre immer wieder gewandelt hat. Klar ist im Vergleich zur Popkomm, dass die Zeit der Messen vorbei ist ist, weil so ein Format in den sich ständig wandelnden digitalen Zeiten nicht mehr schnell genug auf Veränderungen reagieren kann. Wir sehen uns heute nach dem Reeperbahn-Festival in Hamburg als die wichtigste Musikveranstaltung in Deutschland und die Musik steht nach wie vor klar im Mittelpunkt. Bei der Conventionen nehmen wir die Debatten der Kreativwirtschaft auf und führen Branchen wie Musik, Film und Fernsehen, Games und Werbung bei einer Veranstaltung zusammen. Näher an uns herangerückt ist außerdem das Interactive Festival, das nun in der gleichen Woche stattfindet.
Welche Rolle spielen Köln und NRW in diesen Branchen?
Christoph: NRW ist nicht nur ein wichtiger deutscher Musikstandort, sondern beheimatetrund 2400 Unternehmen in der Musikwirtschaft, was rund 20 Prozent der deutschen Musikbetriebe entspricht. Ebenso wichtig ist NRW für die Werbebranche sowie für die Film- und Fernsehlandschaft. Wie wichtig Games sind, zeigt die jetzt stattfindende Messe Gamescom.
Welche Bedeutung hat der musikschaffende Künstler heute bei der c/o pop Convention?
Christoph: Eine sehr wichtige Rolle. Wir versuchen, genau ihnen Perspektiven für die Generierung von Umsatz im digitalen Zeitalter aufzuzeigen. Wir sprechen unter anderem über Fair Trade Music mit alternativen Plattformen für Streaming oder über alternative Verwertungsgesellschaften. Es geht dabei um mehr Marktgerechtigkeit zugunsten der Künstler.
Wie kann man heute als Musiker noch Geld verdienen?
Christoph: Nach der Zeit der großen Entwertung von Musik, geht es jetzt um eine Neubewertung. Die Zeit der Downloads ist vorbei, heute geht es um Streaming, das man auch offline nutzen kann. Dabei bezahlt der Konsument für sein Abo. Aber künstlerfreundlich sind solche Modelle bislang nach wie vor nicht. Deshalb betrachten wir alternative Modelle bei der Verwertung.
Welche Rolle spielen andere Branchen bei der Wertschöpfung von Musik?
Christoph: Werbung kommt nicht ohne Musik als Träger von Kommunikation aus. Das gilt auch für die Fernseh- und Filmproduktion. Allerdings werden hier verwertungsrechtlich sehr viele unterschiedliche und komplexe Bereiche berührt. Wir versuchen die Branchen zusammenzubringen und die Chancen, die sich aus Kooperationen ergeben, aufzuzeigen. Diese Prozesse können noch optimiert werden.
Welche Rolle spielt die Stadt für die c/o pop?
Christoph: Wir tragen Köln in unserem Namen und kooperieren auch sehr eng mit der Stadt, die uns fördert. Und Köln ist eine Stadt, in der eine wichtige Veranstaltung wie die c/o pop überleben konnte und die nach Hamburg nun die Position zwei in Deutschland einnimmt. Berlin hat dies mit seiner Branchenveranstaltung nicht geschafft.
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